Der Traktor auf dem Smart-Farming-Betrieb sieht eigentlich ganz normal aus. Doch er ist elektrisch betrieben und computergesteuert. «Wir können ihm einen Auftrag geben und er sät, düngt oder mäht selbständig. Der Fahrer muss sich nur noch auf die Fahrt konzentrieren», sagt Markus Angst, Geschäftsführer GVS Agrar.
Der digitale Wandel verändert auch die Landwirtschaft und schafft damit neue Chancen: Kameragesteuerte Hackgeräte fahren präzise über das Feld, bei der Düngung kommen Stickstoffsensoren zum Einsatz, um die Gülle möglichst sinnvoll auszubringen. Im Stall schieben Roboter den Kühen das Futter zu. Auf dem Testbetrieb sind zurzeit über hundert Maschinen im Einsatz.
Landwirt-Beruf wird anspruchsvoller
«Die neuen Technologien sind zum Teil wirklich kompliziert, man muss sich damit auseinandersetzen», sagt Martin Huber, Direktor BBZ Arenenberg gegenüber TVO. «Entsprechend wird es immer anspruchsvoller Bauer zu sein.»
Die Bauern sind über die neuen digitalen Helfer in der Landwirtschaft geteilter Meinung. «Wenn das gut zusammenspielt, kann es eine sehr grosse Hilfe sein», sagt Landwirt Roland Häcki aus Sursee LU. Anders sieht es Philip Leu aus Sursee LU : «Man wird einfach sehr überwacht sein.» Andreas Leu, Bauer aus Beringen SH sieht das grösste Problem bei den Kosten. «Für jene, die es sich leisten können, sind es sicher sinnvolle Hilfsmittel.»
Einzigartiger Anschauungsbetrieb in Tänikon
Die Swiss Future Farm im Thurgau ist ein schweizweit einzigartiger Anschauungsbetrieb für Smart-Farming-Technologien. In enger Zusammenarbeit mit der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Agroscope werden auf der Swiss Future Farm Forschungsansätze in praxisnahe Lösungen umgesetzt und digitale Technologien entwickelt. Daraus sollen Lösungen entstehen, die die Bauern in ihrer täglichen Arbeit unterstützen.