Walensee

Eigentümer gibt Raststätte auf: «Dann bleibe ich halt darauf sitzen»

12.05.2021, 10:19 Uhr
· Online seit 12.05.2021, 10:11 Uhr
Der Eigentümer der verlassenen Walensee-Raststätte will die Liegenschaft sich selbst überlassen. Nach jahrelangen Streit mit den Behörden gibt der 79-Jährige auf. Die Verantwortlichkeit wird nach dessen Ableben den Erben überlassen.

Quelle: TeleZüri

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Sie war Pionier der Autobahn-Gastronomie und früher beliebter Treffpunkt für Reisende und Einheimische: Die Raststätte Walensee wurde 40 Jahre lang als Autobahnrestaurant bewirtschaftet. Seit 17 Jahren liegt die Liegenschaft an der A3 bei Obstalden leer und gammelt vor sich hin. Mehrere Wiederbelebungsversuche scheiterten.

Fehlende Bewilligung

Der Eigentümer Heinz Peter Moravcik gibt den «Schandfleck» des Glarnerlands nun auf, wie das «Regionaljournal Ostschweiz» berichtet. Der 79-Jährige mag sich nicht mehr mit den Behörden streiten. «Dann bleibe ich halt darauf sitzen.» Moravcik wollte, nachdem er die Liegenschaft 2013 für 800'000 Franken erworben hatte, unter anderem ein Wohn- und Gewerbehaus bauen. Doch es wurde ihm keine Bewilligung erteilt und die Zufahrt zur Raststätte wurde gesperrt – nur noch ein Fuss- und Veloweg führen dahin. Auch andere Bauvorhaben des Österreichers scheiterten, verkaufen kann er die Liegenschaft nicht.

«Es kostet ein Schweinegeld»

«Wenn ich 30 oder 40 wäre, würde ich die Arme hochkrempeln», sagt der Eigentümer. Doch nun sehe er keinen Sinn mehr, darüber zu streiten. «Selbst, wenn ich nach zehn Jahren gewinnen sollte, kostet das ein Schweinegeld.» Deshalb will er die Geister-Raststätte sich selbst überlassen. Eine Gefahr für Verkehrsteilnehmende liegt gemäss dem Bundesamt für Strassen (Astra) derzeit nicht vor, etwa durch Einsturzgefahr. Die Raststätte fliesst nach Moravciks Ableben in seine Erbmasse. Er hat selber keine Kinder, aber entfernte Verwandte.

(gbo)

veröffentlicht: 12. Mai 2021 10:11
aktualisiert: 12. Mai 2021 10:19
Quelle: FM1Today

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