«Ein Durcheinander von Knochen»

06.08.2019, 06:37 Uhr
· Online seit 05.08.2019, 20:17 Uhr
Im Park neben der Urnäscher Kirche soll das neue Gemeindehaus gebaut werden. Bereits jetzt wird das Grundstück von Archäologen untersucht. Sie suchen nach Gräbern aus dem Mittelalter.
Angela Mueller
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Urnäsch will ein neues Gemeindehaus bauen, doch auf diesem Grundstück befand sich bis zum 19. Jahrhundert ein Friedhof. Am Montagmorgen startete deshalb ein Archäologen-Team mit Sondierungsgrabungen.

Bereits nach kurzer Zeit und relativ nahe der Oberfläche kamen die ersten menschlichen Knochen ans Tageslicht. «Die Knochen liegen völlig durcheinander», sagt die zuständige Archäologin Iris Hutter zu TVO. Offenbar gerieten sie beim Umbau des ehemaligen Friedhofs zu einem Park durcheinander.

Älteste Kirche des Kantons

«Wir wissen zwar, dass wir hier sicher Knochen finden werden, aber wir sind gespannt, ob wir in tieferen Schichten Gräber aus dem späten Mittelalter antreffen werden», sagt Iris Hutter. Ein solcher Fund wäre wertvoll, um zu sehen, wie damals in der Region die Toten begraben wurden.

Dies ist nicht unrealistisch, denn die Kirche in Urnäsch gilt als eine der ältesten im Kanton Appenzell Ausserrhoden – sie wurde im 15. Jahrhundert gebaut. «Der Friedhof war bis ins 17. Jahrhundert ganz normal. Doch nach der Landteilung und der Reformation wurden die Kreuze entfernt und er sah wie eine gewöhnliche Wiese aus, die mit einer Mauer eingefasst war», sagt Renate Bieg, Leiterin Meldestelle Amt für Archäologie AR.

Kanton ordnete Grabungen an

Später wurde der Friedhof erweitert und noch später an einen anderen Ort verlegt. Die Sondierungsgrabungen wurden vom Kanton angeordnet, damit später der Bau des Gemeindehauses nicht durch unerwartete archäologische Funde verzögert wird.

 

Quelle: TVO

Die Archäologen sind noch mindestens bis Freitag am Werk, am Mittwochnachmittag und Donnerstag geben Experten der interessierten Bevölkerung Auskunft über etwelche neue Erkenntnisse.

veröffentlicht: 5. August 2019 20:17
aktualisiert: 6. August 2019 06:37
Quelle: red.

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