«Er sagte uns, er werde weiter wandern»

23.08.2016, 18:50 Uhr
· Online seit 23.08.2016, 15:38 Uhr
Er wollte einfach nur ein bisschen die frische Luft geniessen. Plötzlich suchten diverse Polizisten mit Helikoptern und Hunden nach ihm und sogar Interpol wurde eingeschaltet. Die Geschichte eines französischen Wanderers im Fürstentum Liechtenstein.
Lara Abderhalden
Anzeige

Eines schönen Sommerabends machte sich ein französischer Wanderer auf in die Berge. Er packte seinen Rucksack, parkierte sein Auto und lief in Richtung Gaflei in der Gemeinde Triesenberg, im Fürstentum Liechtenstein. Alles wie immer. Einfach ein bisschen alleine sein, dürfte er sich gedacht haben, die Berge und das schöne Wetter geniessen. Er löste damit einen riesigen Tumult aus, von dem er nichts mitbekam.

Parkiertes Auto in verbotener Zone

«Angefangen hat alles mit dem falsch parkierten Fahrzeug des Wanderers», sagt Jules Hoch von der Landespolizei. Die Polizei fand dieses am Sonntag und Abklärungen ergaben, dass es schon seit Freitag da stand. In der Jugendherberge, wo der Mann übernachtet hatte, hiess es, der Mann habe einen Tagesausflug in die Berge machen wollen.

Die Polizei versuchte daraufhin, über Interpol Angehörige des Mannes ausfindig zu machen, um mehr über dessen Wanderpläne zu erfahren. Es zeigte sich aber, dass der Mann keine Angehörigen mehr hat. «Wir haben daraufhin alle Hütten und Restaurants im Umkreis kontaktiert», sagt Jules Hoch. Niemand habe den Mann gesehen. Er schien verschwunden. «Wir haben deshalb eine grosse Suchaktion gestartet», so Hoch. Mit dabei: Spürhunde aus St.Gallen, Graubünden und dem Liechtenstein, ein Helikopter der Schweizer Armee und Bergführer. Die Suche verlief ohne Erfolg. Der Mann war bis am Montagabend nirgends zu finden.

Wanderung wird fortgesetzt

Heute Dienstag startete die Polizei einen Vermisstenaufruf. Sie bat die Bevölkerung, sich bei der Polizei zu melden, falls jemand den Wanderer gesehen hat. Kurze Zeit später erhielt die Polizei einen Anruf. Am Apparat war der Mann, welcher den Grosseinsatz auslöste. «Er erzählte uns, dass er unterwegs gehört habe, dass die Polizei nach ihm suche. Er wollte uns mitteilen, dass es ihm gut geht und er seine mehrtägige Wanderung fortsetzen werde.»

Für die Polizei ist der Fall somit beendet. Und auch wenn die Suche ins Leere ging, ist es doch schön zu wissen, dass man in der Not nicht alleine wäre.

veröffentlicht: 23. August 2016 15:38
aktualisiert: 23. August 2016 18:50
Quelle: abl

Anzeige
Anzeige