«Er war überfordert mit den 90 Pferden»

22.08.2017, 05:56 Uhr
· Online seit 21.08.2017, 19:19 Uhr
Nun erhält U. K. aus Hefenhofen Rückendeckung: Zwei Pferdeliebhaberinnen nehmen den Thurgauer Landwirten in Schutz. U. K. sei mit den 90 Pferden zwar überfordert, aber kein Tierquäler gewesen.
Angela Mueller
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Der Tierhalter U. K. wurde vor zwei Wochen, am 7. August, in Polizeigewahrsam genommen, nachdem Bilder von seinen Pferden publiziert worden waren, die auf seinem Hof verendet waren. Andere waren stark abgemagert. Alle 250 Tiere des Bauern wurden von der Polizei beschlagnahmt, letzte Woche wurden 93 Pferde in Bern versteigert.

Der Fall hatte zu einem gewaltigen Aufschrei geführt, hunderte von Menschen protestierten gegen den bereits wegen Tierquälerei verurteilten Landwirten. Dieser wurde in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen.

Trotz allem erhält U. K. nun Rückendeckung. Eine Pferdehalterin und eine ehemalige Mitarbeiterin verteidigen ihn gegenüber TVO. «Wenn man ihm jetzt alles wegnimmt, dann hat er kein Leben mehr», sagt Pferdehalterin Regula Thür. «Eine solche Hexenjagd hat er nicht verdient.» Sie kann sich nicht vorstellen, dass auf dem Hof von U. K. solch elende Zustände herrschten: «Ich glaube, diese Fotos sind gefälscht.» Sie begründet: «Wir waren immer wieder unangemeldet dort und haben nie so etwas gesehen.»

Die Staatsanwaltschaft des Kantons Thurgau wollte sich gegenüber TVO kein weiteres Mal über die Echtheit der Bilder äussern. Vor zwei Wochen erklärte diese aber, dass mindestens 90 Prozent der Bilder echt seien.

Auch eine ehemalige Mitarbeiterin verteidigt den Landwirten: «Er ging gut mit den Tieren gut um», sagt Esther Mettler. Sie räumt aber ein, «er war wohl gegen Schluss überfordert mit den 90 Pferden.»

Hier geht es zum TVO-Bericht:

veröffentlicht: 21. August 2017 19:19
aktualisiert: 22. August 2017 05:56
Quelle: agm

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