Feuerwehr gebraucht «Gafferschutz»

23.12.2018, 16:55 Uhr
· Online seit 23.12.2018, 16:50 Uhr
Die Arbeit von Rettungskräften an Unfallstellen wird immer öfters durch Gaffer behindert. Die Feuerwehr der Region Wil reagiert darauf mit einem neuen Sichtschutz.
Sarah Lippuner
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Menschen, die sich bei einem Unfall durch die Massen drängen und mit ihrem Handy ein möglichst gutes Foto vom Opfer schiessen wollen - dieses Verhalten beobachtet Tom Widmer, Feuerwehrkommandant der Feuerwehr Wil, leider immer mehr. «Die Leute verlieren den Anstand und jeglichen Respekt vor dem Patienten. Nebst anständigen Menschen, die helfen wollen, drängen sich immer mehr Gaffer bis ganz nach vorne.»

Mutter will, dass Kind «was sieht»

Die Tendenz von neugierigen Gaffern nehme zu, da ist sich Widmer sicher. «Die Leute wollen ihre Bilder in den sozialen Medien teilen.» Ein Beispiel bleibt ihm im Kopf: «Bei einem Personenunfall am Bahnhof Wil drängte eine Mutter mit ihrem Kind an der Hand bis ganz vorne ans Perron. Sie sagte, ihr Kind will etwas sehen. Da war ich sehr perplex und versuchte der Frau zu erklären, dass dies nichts für Kinderaugen ist.»

Sichtschutz kommt gut an

In den sozialen Medien scheinen die Leute jedoch einer Meinung mit der Feuerwehr zu sein. Der Facebook-Post vom neuen Sichtschutz kommt bei vielen gut an. «Das finde ich echt super», sagt ein User. Ein anderer wird nachdenklich und schreibt: «Schlimm genug, dass die Blaulichtorganisation heute sowas haben müssen.»

veröffentlicht: 23. Dezember 2018 16:50
aktualisiert: 23. Dezember 2018 16:55
Quelle: red.

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