Feuerwehr rettet Enten vor dem Ertrinken

04.08.2019, 15:48 Uhr
· Online seit 04.08.2019, 15:47 Uhr
Eine Entenfamilie ist am Samstagabend bei der Talstation der Müleggbahn in der Steinach in Not geraten. Die Entenmutter und ihre Jungen drohten beim Signerbrunnen in die Tiefe gerissen zu werden und zu ertrinken. Die St.Galler Feuerwehr und Voliere-Gesellschaft konnten die Entenfamilie jedoch retten.
Marc Sieger
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Beim Signerbrunnen, bei der Talstation der Müllegbahn in St.Gallen fliesst die Steinach senkrecht in die Tiefe in einen vier Kilometer langen unterirdischen Strom. Eine gefährliche Falle, die eine Entenmutter und ihre Jungen am Samstagabend beinahe das Leben gekostet hatte.

«Enten sind den Wasserfall nicht mehr hoch gekommen»

Entdeckt wurden die Enten in Not, von Bettina Brunner-Sabel aus Rheineck. Sie habe mit ihrer Tochter einen Ausflug nach St.Gallen gemacht und auf dem Weg runter von den Weihern in die Stadt die Entenfamilie bemerkt. «Sie haben verzweifelt versucht die Wasserfälle vor der Müllegstation wieder nach oben zu klettern, sind aber die Mauer nicht mehr hoch gekommen.» Daraufhin habe sie die Feuerwehr verständigt.

Quelle: FM1Today

Diese rückte zusammen mit der Voliere-Gesellschaft St.Gallen aus, um die Tiere aus ihre misslichen Lage zu befreien. Kein einfaches Unterfangen, wie Christian Müller, Präsident der Voliere-Gesellschaft sagt. «Wir versuchten zuerst die kleinen aus einem Wasserbecken nach vorne zum Ausfluss zu treiben, was aber misslang. Dann beschloss ein Feuerwehrmann und ausgebildeter Rettungsschwimmer die Tiere im Wasser einzufangen, was ihm auch gelang.»

Jungtieren fehlt die Kraft

Dass Enten in der Steinach zwischen St Georgen und der Müllegbahnstation in Not geraten, sei nicht verwunderlich, sagt Müller. «Jedes Jahr brüten Stockenten am Bach in St. Georgen, irgend in einem Gestrüpp. Wenn die Jungen aus dem Ei schlüpfen brauchen sie etwa einen Tag bis sie trocken sind, dann geht die Mutter ins Wasser.» Der Bach weise jedoch eine starke Strömung auf und treibe die Tiere immer weiter nach unten. Über mehrere Wasserfälle fliesst die Steinach abwärts zur Talstation wo sie im Untergrund verschwindet. Für junge Enten eine Todesfalle. «Die kleinen gut zehn Gramm schweren Tiere haben keine Kraft die Schlucht nach oben zu schwimmen und sind erst nach etwa zwei Monaten flugfähig», sagt Müller.

Mutter ist davon geflogen

Die sieben Jungtiere seien wohlauf und werden in der Voliere in St.Gallen gepflegt. Die Entenmutter sei beim Rettungsversuch allerdings davongeflogen. Sobald die jungen Enten kräftig genug sind, werden sie wieder in die Natur entlassen.

(red.)

 

veröffentlicht: 4. August 2019 15:47
aktualisiert: 4. August 2019 15:48

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