Fussballverbot stösst auf Unverständnis

07.07.2017, 16:49 Uhr
· Online seit 07.07.2017, 11:30 Uhr
Seit Montag gibt es auf den Wiesen des Wittenbacher Wohnquartiers Obstgarten ein Fussballverbot. Anwohner sind empört, die Kinder traurig.
Stefanie Rohner
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Gleich drei Verbotsschilder weisen darauf hin, dass die Kinder auf den Wiesen nicht mehr Fussball spielen dürfen, schreibt «Blick». Im Wohnquartier gibt es einige Wiesen, drei Spielplätze, die Möglichkeit, Basketball zu spielen und einen Pingpong-Tisch. Wie kommt es, dass gerade das Fussballspielen verboten wurde?

«Ich habe nichts gegen Kinder»

Es gab ein paar wenige Anwohner, die sich daran störten, dass auf dem Rasen «getschuttet» wird. Es sei zu laut, meist bis abends um zehn Uhr. «Ich habe absolut nichts gegen Kinder, das verstehen viele falsch. Auch gegen das Fussballspielen an sich habe ich nichts. Aber es geht um die Art und Weise, wie gespielt wurde», sagt die 66-jährige Margrith Schmid gegenüber FM1Today. Ihr Balkon ist zu einer der Wiesen ausgerichtet und sie sagt, es seien oft 25 bis 30 Kinder dort gewesen.

Verbot ohne Information

«Schon früher haben hier Kinder Fussball gespielt, allerdings nicht so laut und heftig. Der Ball fliegt so oft an die Lamellen der Lüftungen. Das muss nicht sein», so Schmid. Sie erzählt, sie habe zuerst das Gespräch mit den Kindern gesucht und die Reaktion damals sei respektlos gewesen. «Geh' weg, du alte Kuh, und mach' die Fenster zu. Das war deren Antwort», sagt Schmid. Sie sagt, das komme aber sonst nicht vor, sie treffe meist freundliche Kinder an.

Einige Besitzer von Eigentumswohnungen haben gemeinsam mit Besitzern der anderen Wohnhäuser das Verbot in die Wege geleitet, ohne dies zu kommunizieren. «Das ist meiner Meinung nach falsch gelaufen. Abgemacht war, dass Briefe an alle Einwohner geschickt werden. Die Verbotstafeln sind etwas übertrieben», sagt Schmid.

Heftige Wortgefechte

Andere Mieterinnen und Mieter können dies nicht verstehen. Sie finden, die Kinder würden ja nur spielen und es sei logisch, dass sie dabei laut sind. Anwohner Thomas Rudolf sagt zu «Blick»: «Da waren echte Bünzlis am Werk. Wir Mieter wurden vor vollendete Tatsachen gestellt, plötzlich waren die Tafeln da.» Einzig ein Schreiben am Hauseingang habe darüber informiert, dass das Verbot bestehe und Tafeln aufgestellt würden.

Schmid hat schon einige heftige Reaktionen abbekommen. «Es ist etwas eskaliert. Aber ich denke, das wird sich auch wieder beruhigen. Ich möchte keinen Krach, es sollte ein friedliches Miteinander sein», sagt die Wittenbacherin.

veröffentlicht: 7. Juli 2017 11:30
aktualisiert: 7. Juli 2017 16:49
Quelle: str

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