Milde Temperaturen

Gefährliche Blaualgen verschonen die Ostschweiz – bis jetzt

06.01.2023, 05:22 Uhr
· Online seit 06.01.2023, 05:20 Uhr
Im Zürichsee wurden zum Jahreswechsel bereits erste Blaualgen gesichtet. Diese können beispielsweise für Hunde tödlich sein. In den Ostschweizer Gewässern tauchten sie allerdings in diesem Jahr noch nicht auf.
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Im Zürichsee wurden mehrere rötlich eingefärbte Stellen gesichtet, wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtet. Grund für diese Flecken ist die Blaualge. Diese werden sichtbar, wenn sie an die Wasseroberfläche gespült werden. Dort sterben sie ab und setzen so Giftstoffe frei. Diese Stoffe sind für Mensch und Tier gefährlich. Nur schon bei Hautkontakt kann dies Reizungen auslösen. Insbesondere für Hunde kann das Trinken von kontaminiertem Seewasser tödlich enden.

Grund für das Auftreten der Blaualge zum Jahreswechsel sind die milden Temperaturen. Auch in der Ostschweiz wurden Temperaturrekorde in den letzten Tagen aufgestellt. Für eine Ausbreitung der Blaualge hat es aber nicht gereicht. So erklärt Heinz Ehmann vom Amt für Umwelt des Kantons Thurgau gegenüber FM1Today, dass man bis jetzt noch keine Meldungen – weder aus der Bevölkerung noch von den anderen Bodenseeanrainern – erhalten habe.

Ehmann betont allerdings im Gespräch, dass sich die Situation sehr schnell ändern könne. Auch beim Kanton St.Gallen heisst es auf Anfrage, dass bisher keine Meldungen eingegangen seien. Aber auch hier betont man, dass dies nur eine Momentaufnahme sei.

Blaualge ist keine Alge

Blütenereignisse sind in Schweizer Seen häufig. Schädliche Blüten jedoch treten nicht jedes Jahr und nicht in jedem See auf. Blaualgenblüten vorherzusagen, ist nicht einfach, wie Piet Spaak, Projektleiter «SeeWandel» am Eawag (Wasserforschungsinstitut der ETH), gegenüber FM1Today erklärt. Denn sie ist keine eigentliche Alge, sondern ein Cyanobakterium. Dieses braucht ruhiges, warmes, nährstoffreiches Wasser und starke Sonneneinstrahlung.

Die im Zürichsee gesichtete Burgunderblutalge kann dank einer Luftblase im Wasser auf und ab schwimmen und so den geeigneten Ort finden. «So kann es sein, dass sich die Bakterien in der Tiefe befinden, wo wir sie nicht sehen können», führt Spaak aus. Dort können sich die Bakterien dann anhäufen, eine Blüte bilden und im für sie richtigen Moment aufsteigen.

Gewässer haben Einfluss

Ebenfalls einen Einfluss haben das Wetter und die Gewässereigenschaften. So sei es laut Spaak nicht überraschend, dass im Bodensee in diesem Jahr noch keine Blaualgen entdeckt wurden, im Zürichsee aber schon. «Der Zürichsee ist nährstoffreicher und weniger tief als der Bodensee», erklärt Spaak. Dies komme den Bakterien entgegen.

Künftig könnte sich das Problem noch verschärfen: Durch die steigenden Wassertemperaturen infolge des Klimawandels könnten Blaualgen noch mehr auftreten.

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veröffentlicht: 6. Januar 2023 05:20
aktualisiert: 6. Januar 2023 05:22
Quelle: FM1Today

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