Graubünden

230-Millionen-Tunnel im Engadin soll vor Naturgefahren schützen

· Online seit 19.03.2021, 13:54 Uhr
Ein 230 Millionen Franken teurer Tunnel soll die Sicherheitsproblematik auf der Malojastrasse bei Sils im Oberengadin entschärfen. Wegen drohender Steinschläge, Lawinen und Erdrutsche muss das Strassenstück regelmässig gesperrt werden.
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Das Strassenstück musste in den vergangenen Jahrzehnten im Schnitt 50 Stunden pro Jahr gesperrt werden, wie der Kanton Graubünden am Freitag in einer Mitteilung schrieb. Die Bündner Regierung sieht im Tunnel nun eine nachhaltige und landschaftsverträgliche Lösung des Problems.

Der Tunnel soll 2,2 Kilometer lang werden und über einen parallelen Sicherheitsstollen verfügen. Ein Tunnelportal ist nordöstlich von Sils i. E. vorgesehen, das andere im Südwesten davon am Ufer des Silsersees.

Die Hauptstrasse an den Ufern des Inns und des winzigen Lej Giazöl möchte der Kanton teilweise zurückbauen. Vom Strassenstück am Ufer des Silsersees soll gar nur noch ein Radweg übrigbleiben.

Vernehmlassung eröffnet

Das Projekt wird nun betroffenen Akteuren in Politik, Wirtschaft und Umweltschutz von Region, Kanton und Bund zur Stellungnahme unterbreitet. Die Vernehmlassung dauert bis Ende Juni 2021. Sollten die Stellungnahmen überwiegend positiv ausfallen, werde ein Auflageprojekt mit Umweltverträglichkeitsbericht erarbeitet, schrieb die Kantonsregierung.

Der Kanton setzt aber nicht allein auf den Tunnel, sondern will die Situation auf der Malojastrasse jetzt schon verbessern. Er will vor Ort ein Warnsystem mit Lawinenradar installieren. Zudem sollen auf den Berghängen weitere sechs Lawinensprengmasten gebaut werden, hiess es in der Mitteilung.

veröffentlicht: 19. März 2021 13:54
aktualisiert: 19. März 2021 13:54
Quelle: sda

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