Graubünden

Ausweichverkehr entlang A13 und A28: «Es gibt keine Patentlösung»

· Online seit 13.03.2023, 05:36 Uhr
Über die Frühlingsfeiertage wird entlang der A13 und A28 wieder mit einem grösseren Verkehrsaufkommen gerechnet. Bund, Kantone, Regionen und Gemeinden haben sich ein drittes Mal über die Verkehrssituation beraten und beschlossen, die Massnahmen zum Ausweichverkehr vorerst bis nach Ostern weiterzuführen.
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An den Feiertagen im Frühling rechnen die Fachleute des Kantons Graubünden mit einem konzentrierten Verkehrsaufkommen an einzelnen Tagen und gehen davon aus, dass die Verkehrsmenge kurzzeitig sehr hoch ausfallen wird – ähnlich wie bereits über die Weihnachtstage und Skiferienzeit.

Es wird laut einer Mitteilung des Kantons Graubünden dazu kommen, dass sich verschiedene Freizeitverkehrsströme überschneiden werden. Dies bedinge ergänzende Massnahmen, welche den gesamten Raum der A13 von Thusis bis Bad Ragaz und entlang der A28 bis Jenaz im vorderen Prättigau betreffen.

«Der Pilotversuch im Winter im vorderen Prättigau und im Raum Chur hat sehr gut funktioniert. Wir konnten sicherstellen, dass grossmehrheitlich das Verkehrsaufkommen auf den Nationalstrassen geflossen ist», sagt Reto Knuchel, Bündner Kantonsingenieur.

Hohes Verkehrsaufkommen je nach Wetter

Auf der A13 in Fahrtrichtung Norden sind Massnahmen im Raum Thusis Nord vorgesehen, um den links- und rechtsrheinischen Durchgangsverkehr durch die Dörfer des Domleschgs zu unterbinden.

Gleiches soll an den Ausfahrten Zizers, Chur Nord, Chur Süd sowie Reichenau für den südwärts fahrenden Ausweichverkehr gelten – entlang der A28 werden die Massnahmen des Pilotversuchs der Wintersaison 2022/23 weitergeführt.

Der Kanton Graubünden geht davon aus, dass die Skigebiete teilweise bis Ende der Ostertage offen sein werden: «Deshalb müssen wir damit rechnen, dass – sofern das Wetter noch stimmt – bis dahin ein hohes Verkehrsaufkommen herrschen wird.»

Pilotversuch im Winter

Im Rahmen des Pilotversuchs hat das Tiefbauamt Graubünden in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Graubünden und dem Bundesamt für Strassen seit dem Jahreswechsel an sechs Sonntagen Ausfahrten im vorderen Prättigau – entlang der A28 – gesperrt.

«Vor der Einfahrt bei Zizers wurde zudem eine Anlage zur Dosierung des Verkehrs eingerichtet», erklärt Knuchel. Beabsichtigt war, die Siedlungsräume vom Durchgangsverkehr zu entlasten und damit die Bevölkerung vor zusätzlichen Immissionen zu schützen. Gleichzeitig konnte die Zirkulation der Blaulichtorganisationen sowie des öffentlichen Verkehrs innerhalb der Dörfer sichergestellt werden.

Kanton St.Gallen auch involviert

Der Kanton St.Gallen ist ebenfalls in das Pilotprojekt involviert und traf – in Absprache mit dem Kanton Graubünden – eingangs Bad Ragaz ergänzende Massnahmen zur Unterbindung des Durchgangsverkehrs.

«Es wurden ebenfalls zwei Dosieranlagen installiert – eine in Fahrtrichtung Maienfeld und eine von Landquart in Richtung Bad Ragaz», so Knuchel.

Keine Patentlösung

Laut dem Kanton Graubünden übe die Wetterlage massgeblichen Einfluss auf das Reiseverhalten und somit auf die Verkehrsprognose aus. Daher sei die abschliessende Auswertung nach den Ostertagen vorgesehen, weil erst dann objektive Aussagen auf der Grundlage der gemessenen und ausgewerteten Verkehrszahlen möglich seien.

Doch bereits jetzt sei klar, dass es keine Patentlösung für das hohe Verkehrsaufkommen gebe: «Jede Variante hat Auswirkungen an einem anderen Ort. Wenn man irgendwo Ein- oder Ausfahrten sperrt, kann es für die lokale Bevölkerung Nebeneffekte geben.»

Unter Umständen müsse die lokale Bevölkerung einen weiteren Weg fahren. Bereits im Dezember wurden die gesperrten Posten durch jemanden kontrolliert, sodass für die Einwohnenden die Zufahrt immer noch gewährleistet war.

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veröffentlicht: 13. März 2023 05:36
aktualisiert: 13. März 2023 05:36
Quelle: FM1Today

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