Lockerungen

Bündner Regierung hält Öffnungsstrategie für willkürlich

21.02.2021, 16:35 Uhr
· Online seit 21.02.2021, 16:30 Uhr
Sie seien einseitig, langsam und willkürlich: Die Bündner Regierung kritisiert die geplanten Lockerungen des Bundesrats scharf. Sie fordert, dass präventives Testen gefördert wird – und dass Terrassen und Kinos bereits ab 1. März öffnen dürfen.
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Graubünden ist vorgeprescht: Unter anderem in Schulen, Betrieben und den Skigebieten werden regelmässige Coronatests durchgeführt. Dies, um Schliessungen zu vermeiden und die rasche Verbreitung der Virusvarianten zu unterbinden. Nun verlangt die Bündner Regierung in ihrer Vernehmlassung, dass aktives Testen bei den Lockerungsmassnahmen honoriert wird – und dass den Kantonen mehr Freiheiten zugestanden werden. Die Strategie des Bundesrats sei willkürlich, zu wenig dynamisch und «zu einseitig auf die begrenzenden Massnahmen fokussiert». So kann Graubünden nicht verstehen, dass gewisse sportliche Anlässe erlaubt, gastronomische Angebote im Freien aber (noch) nicht möglich sind.

Öffnung der Terrassen ab 1. März

Konkret fordert Graubünden, dass die Restaurantterrassen bereits ab 1. März geöffnet werden. Der Bundesrat plant diese Lockerung erst ab 1. April. In den Bündner Bergregionen sind die Terrassen, entgegen der Regelung des Bundesrats, schon heute geöffnet. «Die Erfahrungen in Graubünden zeigen, dass die Öffnung von Aussenbereichen von Restaurationsbetrieben epidemiologisch unproblematisch und sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich sehr wichtig ist», schreibt die Bündner Regierung.

Als «Minimalvariante» schlägt Graubünden vor, dass rund um Take-Away-Angebote zumindest Sitzgelegenheiten angeboten werden. Und warnt: «Eine verzögerte Öffnung der Aussenbereiche dürfte ansonsten mit dem aufkommenden Frühling und den jetzt schon steigenden Temperaturen zu unkontrollierten Menschenansammlungen in den Ortschaften führen.»

Offene Kinos und Theater

Weiter macht sich Graubünden dafür stark, dass ab 1. März neben Museen auch Kinos, Theater und andere kulturelle Institutionen – mit Maskenpflicht, sitzend und mit Abstandsregeln – öffnen dürfen.

Die Regierung ruft die Bevölkerung dazu auf, weiter die geltenden Vorschriften einzuhalten – trotz Coronamüdigkeit. «Je besser sich die epidemiologische Lage präsentiert, umso mehr Möglichkeiten können zugestanden werden.»

Entscheid am Mittwoch

Am vergangenen Mittwoch hatte der Bundesrat seinen Fahrplan bei den Kantonen in die Konsultation geschickt. Die Ostschweizer Kantone St.Gallen, Thurgau und beide Appenzell erachten die Öffnungsschritte allesamt als zu lasch und fordern baldige Lockerungen in der Gastronomie. Die Vernehmlassung läuft noch bis kommendem Mittwoch, 24. Februar, dann will der Bundesrat über die definitiven Lockerungsschritte informieren. FM1Today berichtet live (Zeit noch unklar).

(lag)

veröffentlicht: 21. Februar 2021 16:30
aktualisiert: 21. Februar 2021 16:35
Quelle: FM1Today

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