Stadtpark

Chur hat immer noch ein Drogenproblem

· Online seit 13.01.2020, 20:21 Uhr
Drogensüchtige und Randständige zieht es immer häufiger nach Chur. Die Stadt will erneut Massnahmen ergreifen und plant, den Stadtpark über Nacht zu schliessen.
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In der Stadt Chur tummeln sich immer häufiger Drogensüchtige. Der Stadtpark ist schon seit vielen Jahren ein Treffpunkt für Randständige. Nun will die Stadt erneut Massnahmen ergreifen, schreibt die Südostschweiz.

Plan ging nicht auf

Eigentlich hätte sich 2018 alles ändern sollen. Die Stadt Chur hat eine halbe Millione Franken in die Sanierung des verwahrlosten und dunklen Stadtparks gesteckt, der schon seit Jahrzehnten ein Rückzugsort für Randständige ist. Mit Konzerten und neuen Stühlen für Besucher sollte aus dem Park ein belebter Ort für alle, ähnlich wie die Landwiese in Zürich, werden. Dieser Plan ging aber nach hinten los.  

Situation ist problematisch

«Wir stellen fest, dass Chur zunehmend eine Sogwirkung für Suchtmittelkranke hat», erklärt der zuständige Stadtrat Patrik Degiacomi gegenüber der Südostschweiz. Auch der Churer Stadtpolizei sei das Problem bekannt. Sowohl die Anzahl Drogenkonsumierende, als auch der Handel mit allen Arten von Drogen habe zugenommen. Die Polizei bezeichnet die aktuelle Situation gar als problematisch.

Keine Besucher über Nacht

Stadt und Kanton sind nun dabei, ein Massnahmeplan zu erarbeiten, schreibt die Südostschweiz weiter. Die Stadt Chur fasse zum Beispiel ins Auge, den Stadtpark ab den Frühlingsmonaten über Nacht zu schliessen. Damit wolle man verhindern, dass der Park zu einem Ort werde, wo campiert werde.

Das Problem sind die Auswärtigen

Das Hauptproblem sieht Degiacomi bei den auswärtigen Drogensüchtige, denn die Einheimischen seien meist gar nicht obdachlos. «Für die einheimische Szene, die wir über Jahre im Stadtpark hatten, hätten wir das nicht machen müssen.» Anscheinend hätten es die Auswärtigen an anderen Orten schwerer als in Chur.

Drogenszene nicht einfach vertreiben

Ob der Stadtpark Chur über Nacht geschlossen wird, soll im März entschieden werden. Weiter will die Stadt Chur eng mit verschiedenen Akteuren wie der Stadtpolizei oder der Überlebenshilfe Graubünden zusammen arbeiten. Auf keinen Fall wolle man die Drogenszene einfach aus dem Quartier vertreiben.

veröffentlicht: 13. Januar 2020 20:21
aktualisiert: 13. Januar 2020 20:21
Quelle: FM1Today

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