Der gewaltigste Bergsturz seit 100 Jahren jährt sich zum fünften Mal
Quelle: FM1Today/Tim Allenspach
Es war einer der gewaltigsten Bergstürze der Schweiz seit 100 Jahren – vor fünf Jahren rollte schätzungsweise drei Millionen Kubikmeter Gesteinsmaterial vom Piz Cengalo bis ins Tal ins Dorf Bondo. Seit dem Bergsturz im August 2017 werden acht Menschen vermisst, die damals im Gebiet unterwegs waren. Bis heute wurden sie nie gefunden.
Aufräumarbeiten dauerten mehr als zwei Monate
Herunterstürzende Felsen, Schutt und Schlamm beschädigten Ställe und Maiensässe und brachten das Rückhaltebecken im Dorf Bondo zum überlaufen. Daraufhin mussten rund 100 Personen aus Bondo in Sicherheit gebracht werden. Ende August wurden wegen des Murgangs einige Keller und Erdgeschosse bis zur Decke mit Schutt gefüllt.
Für die Räumungsarbeiten wurde damals 20 Stunden pro Tag gearbeitet, damit das Schutt-Auffangbecken und das Bett der Maira wieder frei waren. Auch die Häuser mussten geräumt werden. Die Aufräumarbeiten konnten Mitte Oktober abgeschlossen werden. Daraufhin kehrten die Bewohnerinnen und Bewohner zurück in ihr Zuhause.
Wie sieht die Situation heute aus?
Bis heute wird der Berg permanent überwacht. Auch gibt es weitere neue Schutzmassnahmen. Zum Beispiel wurde im September 2021 mit dem Projekt «Bondo II» begonnen, welches unter anderem die Verbauung der Flüsse Bondasca und Maira mit Schutzdämmen, Hochwasserschutzmauern und die Sicherung der Flusssohle umfasst.
Schon 2012 war es in dieser Gegend zu einem Jahrzehnt-Bergsturz gekommen – damals krachten rund vier Millionen Kubikmeter ins Tal, die Gesteinsmassen blieben aber zuhinterst in der Val Bondesca liegen.
(red.)