Graubünden hilft dem Rutsch-Dorf
Über die neusten Entwicklungen im Terrassendorf im Albulatal wurde die Bevölkerung am Donnerstagabend von den Behörden aus der Gemeinde und seitens des Kantons informiert. Die Kantonsregierung habe die Situation in Brienz zur «Besonderen Lage» erklärt, teilte die Gemeinde Albula/Alvra mit. Die Regierung habe einem Hilfegesuch entsprochen und umfangreiche personelle und finanzielle Mittel freigegeben.
Noch immer rutscht das Dorf einen Meter pro Jahr talwärts. Gemäss Gemeindeangaben zeigt ein Georadar zudem eine Zone an, die sich schneller bewegt als bisher bekannt. Sie liegt oberhalb von Brienz und umfasst ein geschätztes Volumen von 500'000 Kubikmetern.
Gefährdung leicht gestiegen
Ein zweites schnell rutschendes Volumen von bis zu 170'000 Kubikmetern entdeckten Spezialisten über der Siedlung Vazerol. Beide Volumen seien stark zerklüftet. Es wird laut Behördenangaben erwartet, dass sie stückweise abbrechen, aber die darunter liegenden Dörfer nicht erreichen. Die Gefährdung von Brienz und Vazerol sei dennoch leicht gestiegen.
Weitere Bohrung geplant
Zur Erforschung des Untergrundes und der Ursachen für die Rutschung wurden bisher sechs Kernbohrungen abgeschlossen. Sie ergaben, dass die ganze rutschende Masse zwischen 25 und 150 Meter tief reicht.
Ein wesentlicher Faktor für die Rutschung ist Wasser, welches sich im gesamten System bewegt. Eine weitere Bohrung, welche noch diesen Winter durchgeführt wird, soll genauere Aufschlüsse über die Wasservorkommen im Untergrund liefern.