Ferienzeit

Im Kampf gegen Monsterstau: Graubünden schliesst mehrere Ausfahrten

21.12.2022, 05:44 Uhr
· Online seit 21.12.2022, 05:31 Uhr
Lange Autokolonnen vor den Skigebieten sind in Graubünden keine Seltenheit. Das Bündner Tiefbauamt plant deshalb für die Festtage und Skiferienzeit einen Pilotversuch auf der A28, um langem Rückstau entgegen zu wirken. FM1Today erklärt dir, welche Ausfahrten du diese Winterferien nicht benutzen kannst.
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Bald heisst es wieder «Alles fährt Ski». Das weiss auch der Kanton Graubünden und rechnet während der bevorstehenden Wintersaison mit vielen Touristinnen und Touristen und einem dementsprechend hohen Verkehrsaufkommen. Insbesondere an den Festtagen sowie in der Ferienzeit von Mitte Januar bis Mitte März sei mit einem regen Winterverkehr zu rechnen.

Hoffnung auf Besserung

Schon lange kämpfen Gemeinden, Kanton und Kantonspolizei in Graubünden mit Ausweichverkehr in den Gemeinden entlang der Hauptverkehrsachsen. Ein zweiter Pilotversuch soll über Weihnachten und Neujahr Besserung auf der im Winter stark befahrenen A28 bringen –einen ähnlichen Pilotversuch gab es bereits an Ostern 2022 und über den Sommer entlang der Autobahn A13.

Damals wurden die Durchfahrten durch die Gemeinden Bonaduz und Rhäzüns auf Anwohnende, Zubringende und den öffentlichen Verkehr beschränkt. Diese Massnahmen haben laut Kanton bedingt funktioniert. Es zeigte sich beispielsweise, dass Signalisationen an den betroffenen Stellen den Ausweichverkehr nicht ganz verhindern konnten. Nicht alle Fahrzeuge hätten sich an die Aufforderung auf den Schildern gehalten. Der Gemeindepräsident der Gemeinde Rhäzüns sagte damals: «Ohne die Schliessung von Autobahnausfahrten wird es nicht gehen.» Die Erkenntnisse aus dem ersten Versuch sollen gemäss Tiefbaumamt (TBA) nun in den zweiten integriert werden. 

Gesperrte Ausfahrten für weniger Durchgangsverkehr

Tatsächlich sollen im kommenden Pilotversuch gewonnene Erkenntnisse umgesetzt und in einer ersten Phase diverse Ausfahrten wie Schiers, Seewis und Ganda gesperrt werden – also fast alle Ausfahrten zwischen Landquart und Jenaz. Der Kanton befürchtet im unteren Abschnitt der Nationalstrasse A28 im Winter den stärksten Verkehr. Ein besonderes Augenmerk haben gemäss dem TBA auch Zizers und Chur.

«Das Hauptproblem besteht vor allem am Sonntagabend, wenn viele Freizeitreisende gleichzeitig die Rückfahrt aus den Skigebieten antreten. Wir gehen davon aus, dass dies zu einem grossen Rückstau führen kann», teilt das TBA mit. Genaue Prognosen seien zum aktuellen Zeitpunkt schwierig, da der Ansturm stark vom Wetter abhängig sei. «Man sollte sich über die Verkehrslage informieren und sich bewusst sein, dass es bei guten Schneeverhältnissen zu viel Verkehr kommen kann. Besonders die Rückreise sollte gestaffelt angetreten werden», sagt Reto Knuchel, Bündner Kantonsingenieur, gegenüber FM1Today.

Trotz Verkehr: Touristinnen und Touristen sind willkommen

Ziel des zweiten Pilotversuchs: Die Siedlungsräume entlang der A28 und A13 sollen Ruhe vom Durchgangsverkehr haben. Gleichzeitig soll der Verkehrsfluss entlang dieser Nationalstrassen sichergestellt werden.

Für die Anwohnenden der betroffenen Orte soll es möglichst keinen Mehraufwand geben. Die Zufahrt sei über das sekundäre Strassennetz, das parallel zur Nationalstrasse verläuft, gewährleistet. «Die Einfahrten der A28 werden offen bleiben. Zudem werden die gesperrten Posten durch jemanden vor Ort kontrolliert», so Knuchel.

Das TBA sammelt mit diesem zweiten Pilotprojekt weitere Erkenntnisse, um die nächsten Schritte planen zu können. Zudem ist eine Sensibilisierungskampagne für Tagesgäste angedacht. Trotz allem seien die Gäste aus dem FM1-Land herzlich willkommen im Bergkanton. «Die Touristinnen und Touristen sollen unsere Skipisten in Ruhe und gerne geniessen», sagt Knuchel.

veröffentlicht: 21. Dezember 2022 05:31
aktualisiert: 21. Dezember 2022 05:44
Quelle: FM1Today

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