Impfkampagne an Schulen in Graubünden
Die Schulkinder brauchen dafür theoretisch keine Einverständniserklärung der Eltern. Ein Kinderarzt vor Ort schätzt die Urteilsfähigkeit der Jugendlichen ein. Eine mündliche Zu- oder Absage der Schülerinnen und Schüler würde reichen. Trotzdem müssen die Kinder eine Einverständniserklärung bringen, weil «man sich bewusst sei, dass es sich um ein heikles, stark polarisierendes Thema handelt», sagt die Bündner Kantonsärztin Marina Jamnicki gegenüber der «Südostschweiz».
«Wir setzen uns dafür ein, dass das Thema in den Familien diskutiert wird und die Schulkinder eine Absichtserklärung der Eltern mitbringen», sagte Daniel Camenisch von der Kommunikationsstelle Coronavirus Graubünden auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
In seltenen Fällen hätten sich Eltern mit Fragen und Anregungen zur Kampagne an die Schulleitungen oder die Corona-Hotline gewandt, erklärte Camenisch weiter. Das Gesundheitsamt arbeite dahingehend eng mit den Schulen zusammen und versuche, alle Fragen zu beantworten. Man sei sich bewusst, dass dies ein sensibles Thema sei.
Künftig können die Schulen selber einen Antrag für das mobile Impfteam beim Kanton stellen. Gespritzt werden die beiden mRNA-Impfstoffe von Pfizer und Moderna. Beide sind für Kinder ab 12 Jahren zugelassen.
Auch im Kanton Baselland können sich Kinder ab 12 Jahren künftig in den Schulen gegen Covid-19 impfen lassen. Die Baselbieter Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion will gemäss Mitteilung vom Donnerstag nach den Herbstferien Impfungen in den Schulhäusern anbieten. Anders als im Kanton Graubünden brauchen unter 16-Jährige aber zwingend eine Einverständniserklärung der Eltern.