Lügen-Koch will Neustart in Chur
Der Sternekoch Lars Volbrecht ist derzeit in aller Munde. Nur nicht wegen seiner Kochkünste, sondern wegen Schulden, Lügen und einem aberkannten Michelin-Stern.
Für seine Kochkünste im Restaurant Alte Vogtei in Köngen (nähe Stuttgart) wurde Lars Volbrecht vergangene Woche mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Stolz holte Volbrecht den Preis ab. Nur einen Tag später war er den Stern wieder los.
Was ist passiert? Es stellte sich heraus, dass Volbrechts Restaurant seit acht Monaten geschlossen ist. Wohl wegen nicht gezahlter Rechnungen, wie die Stuttgarter Zeitung berichtet. Von 80 Gläubigern ist die Rede. Von verärgerten Lieferanten, Mitarbeitern und Vermietern. Von Schulden über 100'000 Euro. Doch statt die Rechnungen zu bezahlen oder Insolvenz anzumelden, hat sich Volbrecht in die Schweiz abgesetzt. Nach heftigen Protesten hat Michelin Lars Volbrecht den Stern wieder aberkannt.
Volbrecht leitet Panoramarestaurant in Triemel
Zurzeit arbeitet Volbrecht im Panaoramarestaurant in Triemel GR, doch der Pachtvertrag wurde per Ende Saison, auf April 2019, gekündigt. «Wir hatten unterschiedliche Auffassungen über die Führung des Restaurants», sagt Rolf Bucher, Verwaltungspräsident der Sportbahnen Hochwang gegenüber FM1Today.
Restauranteröffnung in Chur geplant
Offenbar möchte der zwielichtige Sternekoch nun in Chur Fuss fassen. Auf seiner Website kündigt er ein Gourmetrestaurant in der Bündner Hauptstadt an. Ab Mai 2019 soll dieses eröffnen, an der Spundisstrasse 17. Nur: Bei der Stadtpolizei Chur ist nie ein Gesuch für eine Gastwirtschaftsbewilligung von Volbrecht eingegangen, wie Recherchen von FM1Today zeigen. Eine solche ist Voraussetzung, wenn jemand in Chur ein Restaurant eröffnen möchte.
Stadt weiss von nichts
Auch wenn die Bewilligung fehlt: Auf dem Instagram-Account des Restaurants findet man Beiträge, die keine zehn Tage alt sind. FM1Today versuchte bisher erfolglos, den Koch für eine Stellungsnahme zu erreichen. Auf Anrufe und E-Mail-Nachrichten hat er nicht reagiert. Es scheint so, als würde seine Lügengeschichte auch in der Schweiz weitergehen.