Bündner Regierung

Neue Finanzierung der Kinderbetreuung in Graubünden

· Online seit 20.09.2022, 10:30 Uhr
Die Bündner Regierung will mit einer Gesetzesvorlage die Finanzierung der familienergänzenden Kinderbetreuung umstellen: Künftig sollen die Anbieter allen Familien die vollen Tarife verrechnen. Zum Ausgleich werden die Familien aufgrund ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit direkt unterstützt.
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Die Bündner Regierung will bei der familienergänzenden Kinderbetreuung mit einem neuen Finanzierungsmodell die Gleichbehandlung der Familien im ganzen Kanton sicherstellen. Bisher erhielten die Anbieter vom Kanton Sockelbeiträge ausbezahlt. Den Eltern wurden für die Kinderbetreuung einkommensabhängige Tarife verrechnet.

Die Bündner Regierung will nun dieses System umstellen. Künftig sollen die Anbieter allen Familien die vollen Tarife verrechnen. Im Gegenzug werden Kanton und Gemeinden die Familien aufgrund ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit mit Beiträgen direkt unterstützen.

Die Umsetzung bedinge höhere Kosten für den Kanton und für die Gemeinden, heisst es in der Mitteilung der Standeskanzlei vom Dienstag. Gleichzeitig reduzierten sich die anteilsmässigen Kosten der Familien. Die Regierung geht davon aus, «dass sich die Kosten langfristig durch positive volkswirtschaftliche Effekte auszahlen».

Die Höhe der Beiträge an die Familien wird von der Regierung festgesetzt. Die Unterstützung greife dort, wo sie notwendig und sinnvoll sei. Familien mit tiefen Einkommen erhielten mehr Unterstützung als solche mit hohen Einkommen.

Mit der Umstellung würden die Risiken für die Angebote der Kinderbetreuung in strukturschwachen Gebieten oder mit einem hohen Anteil an Eltern mit tiefem Einkommen minimiert und die Planbarkeit verbessert, heisst es in der Mitteilung. Zudem könne der Kanton ergänzende Fördermittel für die Betreuung von Kindern mit Behinderung sprechen.

veröffentlicht: 20. September 2022 10:30
aktualisiert: 20. September 2022 10:30
Quelle: sda

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