«Nicht so erwartet»: Après-Ski-Traum in Davos in der Kritik
Von Mitte Dezember bis Mitte März wurde aus dem sonst ruhigen Seehofseeli-Areal in Davos ein Après-Ski-Träumchen mit Fondue-Chalet, Bars und einem Clubhouse. Doch genau dieses Clubhouse hat für grossen Ärger gesorgt, wie die «Südostschweiz» schreibt. Den Anwohnerinnen und Anwohnern war es viel zu laut, so dass sie bereits im Janaur einen sofortigen Betriebsstopp gefordert haben. Auch die Davoser Gemeinde ist nicht zufrieden mit dem Ausgang der Sache.
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Licht und Sound aus, fordern Gegner
Eine Bewilligung zur Nutzung hat der Verein «Secret Mountain» von der Gemeinde Davos zwar erhalten. Gemäss diesen Unterlagen würde das Winter-Pop-up auch in den nächsten zwei Jahren wiederholt werden. Doch den Nachbarn sind die allnächtlichen Partys zu laut und die Bauten zu gross.
Die Stockwerkeigentümerschaft beim Seehofseeli fordert ein generelles Verbot für das Gastro-Pop-up des betreibenden Vereins «Secret Mountain», wie die «Davoser Zeitung» berichtet – sie würden sich durch das grölende Partyvolk belästigt fühlen. Bereits Anfang Januar wurde die Davoser Regierung zu einer sofortigen Betriebsschliessung aufgefordert.
Für die Anstösser hätte es vorgänggig eine schriftliche Information geben sollen und das Gesuch hätte publiziert werden müssen, wie die Gegner forderten. Das ist jedoch bei solchen Bewilligungsverfahren nicht vorgesehen. Immer mehr Davoserinnen und Davoser regen sich über das «Secret Mountain Davos» auf. Der Davoser Grosse Landrat Hans Vetsch hat über tausend Unterschriften gesammelt für eine Petition, die das Seehofseeli vor übermässigem Kommerz schützen soll.
«Nicht das, was wir erwartet haben»
Die Gemeinde Davos kennt den Fall. Eigentlich hätte das Pop-up zu einer Belebung des Davoser Dorfkerns führen sollen. Doch der Schuss ging offenbar nach hinten los. «Wir erwarteten eine Attraktivitätssteigerung am Seehofseeli und das war es definitiv nicht», sagt Jürg Zürcher, kleiner Landrat der Gemeinde Davos.
«Die Gemeinde hat dem Betreiber schon während der Saison verschiedene Auflagen gemacht und auch ein Lärmgutachten erstellen lassen», so Zürcher. Der kleine Landrat wird ein Fazit ziehen und prüfen, wie es weitergeht mit dem Projekt – oder eben nicht. Offenbar wollte die Gemeinde das Projekt trotz der grossen Kritik nicht direkt stoppen, denn auch der Forderung nach sofortiger Schliessung wurde nicht nachgekommen.
Wie der Veranstalter «Secret Mountain» auf die Kritik reagiert, kannst du hier lesen.