Zertifikatspflicht

Noch keine Bussen in Chur und St.Gallen: «Bevor es räblet, wollen wir informieren»

· Online seit 17.09.2021, 07:36 Uhr
Seit Montag gilt in der Schweiz die ausgeweitete Zertifikatspflicht. Verstösse gegen diese können mit Ordnungsbussen oder Verzeigungen geahndet werden. Grössere Gemeinden im FM1-Land ziehen eine positive erste Zwischenbilanz.
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Ob in Bars, Fitnesscentern oder im Kino – seit Montag gilt in diversen Branchen die Zertifikatspflicht. Wer nicht genesen, getestet oder geimpft ist, erhält keinen Zutritt. Für die Kontrolle des Zertifikats sind die jeweiligen Betreiber zuständig, für die Kontrolle der Betreiber die jeweiligen Gemeinden. Jenen, welche sich nicht an die neue Regelungen halten, drohen Bussen oder Anzeigen.

«Wir sind aktuell in der Dialogphase»

In der Stadt Chur ist die Stadtpolizei für sämtliche Kontrollen verantwortlich. Bisher musste noch kein Restaurantbesitzer oder Konzertveranstalter oder Museumsdirektor zur Kasse gebeten werden, bestätigt Andrea Deflorin, Abteilungsleiter Support und Gewerbepolizei bei der Stadtpolizei Chur: «Wir sind aktuell in der Dialogphase. Es gibt beispielsweise von den Gastronomen noch viele offene Fragen, was die Umsetzung betrifft. Mit ihnen gemeinsam suchen wir nach Lösungen.» Aktuell unterstützt die Stadtpolizei rund 30 Betriebe bei der Anpassung der Schutzkonzepte. Dabei stehe in allen Fällen die Umstellung auf die Zertifikatspflicht im Zentrum.

Proaktiv führe die Stadtpolizei zurzeit keine operativen Kontrollen durch. «Wenn Meldungen eintreffen, dass sich ein Betrieb nicht an die Regelung hält, gehen wir selbstverständlich vor Ort.» Bisher sei dieser Fall aber noch nicht eingetroffen. Auch über Verweigerer der Zertifikatspflicht ist bei der Stadtpolizei nichts bekannt.

Hoffen auf schönes Wetter

Allerdings steht das Wochenende erst noch bevor. Dann herrscht Hochbetrieb in der Churer Innenstadt. «Bevor es räblet, wollen wir punktuell richtig informieren. Wir schauen, wo die Bestimmungen des Bundes unklar sein könnten, und machen wenn nötig auf Mängel aufmerksam», sagt Deflorin. Ausserdem hofft er, dass das Wetter mitmacht. «Bei schönem Wetter sitzen die Leute immer noch lieber draussen, wo die Zertifikatspflicht nicht gilt.»

Stichproben in St.Gallen

In der Stadt St.Gallen ist die Stadtpolizei lediglich für die Kontrollen der Gastrobetriebe zuständig. Auch hier wurden seit Montag noch keine Bussen oder Verzeigungen ausgestellt, bestätigt Dionys Widmer, Mediensprecher der Stadtpolizei St.Gallen: «Wir haben noch keine Hinweise über die Verletzung der Zertifikatspflicht erhalten. Gemäss unseres Kenntnisstands ist alles im grünen Bereich.» Die Stadtpolizei führe stichprobenartige Kontrollen durch.

Für die Kontrolle aller Betriebe ausserhalb der Gastronomie ist in St.Gallen das Amt für Wirtschaft und Arbeit zuständig. Auch dort erfolgen die Kontrollen per Stichprobe oder aufgrund von Hinweisen. «Das Amt für Wirtschaft und Arbeit prüft das Vorhandensein und die Einhaltung der Schutzkonzepte. Neu muss seit dem 13. September im Schutzkonzept enthalten sein, wie die Überprüfung der Zertifikate geregelt ist», heisst es vom Amt. Genaue Zahlen, wie viele Kontrollen durchgeführt wurden, werden nicht kommuniziert.

Noch keine Kontrollen in Frauenfeld

In Frauenfeld wurden bis anhin noch keine Kontrollen der Zertifikatspflicht durchgeführt, heisst es von der Gemeinde. «Stichprobenartige Kontrollen sind nun geplant und werden jeweils zusammen mit allfällig ergriffenen Massnahmen dem Kanton gemeldet.» Bei Nichtumsetzung der Zertifikatspflicht könne dies beim Polizeikommando gemeldet werden, wo dann die Verzeigung beauftragt wird.

600 Kontrollen im Kanton Zürich

Kontrollfreudiger zeigt sich der Kanton Zürich. Dort wurden bisher bereits rund 600 Kontrollen durchgeführt, wie der Kanton am Donnerstag mitteilt. Rund 80 Prozent der Kontrollen wurden in Gastrobetreiben vorgenommen. Bisher seien drei Verzeigungen und zwei Ordnungsbussen ausgesprochen worden.

Quelle: CH Media Video Unit

veröffentlicht: 17. September 2021 07:36
aktualisiert: 17. September 2021 07:36
Quelle: FM1Today

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