Graubünden

Rund 23 Prozent weniger Umsatz für die Bündner Bergbahnen

02.01.2021, 20:09 Uhr
· Online seit 02.01.2021, 18:36 Uhr
Der Transportumsatz der Bündner Bergbahnunternehmen ging seit Saisonstart bis Ende Dezember coronabedingt um 22,8 Prozent zurück. Die Gästezahlen reduzierten sich um 17 Prozent.
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Graubünden war einer der wenigen Kantone, in welchem über die Feiertage die Skigebiete offen bleiben durften. Trotzdem verzeichneten die Bündner Bergbahnen einen Verlust, heisst es in einer Medienmitteilung.

«Nach dem Bündner Mini-Lockdown vom 2. Dezember und den bundesrätlichen Massnahmen ab dem 22. Dezember sowie der Verkaufsbeschränkung der Tageskarten um einen Drittel waren die Verluste nicht mehr zu vermeiden», schreiben die Bergbahnen Graubünden. Die Rückgänge von 22,8 Prozent beim Transportumsatz und 17 Prozent bei den Gästezahlen bedeuten auch gegenüber dem langjährigen Schnitt ein deutliches Minus: 6,2 Prozent bzw. 7,4 Prozent im 5- bzw. 10-Jahres-Durchschnitt beim Transportumsatz sowie 2,4 bzw. 4,5 Prozent bei den Ersteintritten.

Gemäss Martin Hug, Präsident Bergbahnen Graubünden, sind die Bergbahnen damit nach zweijähriger Entspannung wieder zurück auf dem Niveau eines schneearmen und konjunkturell bedingt schwachen Jahres. Insgesamt waren damit in den letzten fünf Jahren drei schwache Wintersaisons zu verzeichnen.

«Defizit lässt sich nicht wieder aufholen»

«Wir stehen bei einem Defizit, dass in dieser Grössenordnung zu erwarten war», sagt Hug. Es gebe allerdings regionale Unterschiede. «Die grossen Skigebiete haben von einem starken November profitiert. Mit dem Mini-Lockdown vom Dezember kam aber in allen Skigebieten der Einbruch.» Auch wenn mit diesem Defizit zu rechnen war, kompensieren könne man es nicht, sagt Hug: «Das, was man an Weihnachten und Neujahr nicht einnimmt, lässt sich nicht aufholen. Es ist sehr schwierig abzuschätzen, wie sich die Situation weiterentwickeln wird. Jetzt ist es aber wichtig, den Winter noch durchzubringen und dafür zu kämpfen, dass wir keinen Totalschaden erleiden.»

Für die Bergbahnen sei es wichtig, dass sie im wertschöpfungsmässig bedeutenden Winter ihre Anlagen nun bis Ostern offen halten dürfen. «Selbstverständlich auch weiterhin mit den entsprechenden Schutzmassnahmen.» Mit der Offenhaltung der Skigebiete würden die Bergbahnen dazu beitragen, dass sich die hohe Zahl der Gäste in den Tourismusdestinationen besser verteile. «Mit dem Betrieb der Bahnen sorgen wir auch künftig an den Wochenenden und in den Wintersportferien für eine geordnete, gelenkte und sichere Gästeverteilung und senken damit den Druck auf die Dörfer und andere Freiluft-Aktivitäten», sagt Martin Hug.

Mehr Tests in Skigebieten erwünscht

Um zusätzliche Sicherheit in die Skigebiete zu bringen, wünscht sich Martin Hug, dass mehr getestet wird. «Es ist wichtig, dass wir gemeinsam mit dem BAG und den Gesundheitsbehörden die Pandemie aktiv bekämpfen. Neben der Impfung sollen auch die Tests vermehrt zum Einsatz kommen. Es wäre also auch schön, wenn Gäste sich vor ihrer Heimreise testen lassen könnten.»

Diesbezüglich gebe es schon konkrete Pläne. So habe die Weisse Arena Gruppe, zu welcher die Regionen Flims, Laax und Falera gehören, auf der Basis von Speicheltests die einheimische Bevölkerung und Zweitwohnungsgäste getestet. Ausserdem führe sie regelmässige Kontrollscreenings bei den Mitarbeitenden durch. «Aufgrund dieser Erfahrung aus einem der grössten Skigebiete der Schweiz, gibt es Anwendungsmöglichkeiten für Betriebe in anderen Destinationen. Somit kann man schnell gewisse Sachen erkennen und darauf reagieren.»

(dab)

veröffentlicht: 2. Januar 2021 18:36
aktualisiert: 2. Januar 2021 20:09
Quelle: FM1Today

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