Der «Kantönligeist» hat für die Interessensgemeinschaft Sardona keinen Platz im Sarganserland. An einer Medienkonferenz erklärten drei Kantonsräte aus dem Sarganserland, dass die neue «4plus5»-Strategie des Kantons der falsche Weg sei. Sie suchen eine überkantonale Lösung mit den Kantonen Glarus und Graubünden.
«Eine überkantonale Lösung bringt Vorteile für alle», sagt Kantonsrat Christoph Gull im Interview mit TVO, «die Versorgungssicherheit und -qualität kann verbessert werden, die Leute hätten einen schnelleren und einfacheren Zugang und der Kanton könnte eventuell Kosten für ausserkantonale Aufenthalte sparen.»
Die St.Galler Regierung bestätigt, dass eine kantonsübergreifende Lösung angeschaut werden könnte. Konkrete Pläne sollen nun ausgearbeitet werden.
Quelle: TVO
Chur ist bereit für mehr Babys
Noch während der Medienkonferenz verkündet die Spitalregion Graubünden, dass Chur für Geburten von Babys aus dem Sarganserland bereit sei. Zurzeit erhalten sie zahlreiche Anfragen von Eltern aus dem Sarganserland, die im Frühjahr ein Kind erwarten, sowie von Patientinnen und Patienten. Diese erkundigten sich nach den Möglichkeiten, ihr Kind statt in Walenstadt in Chur zur Welt zu bringen.
Das Kantonsspital Graubünden sei in der Lage, auch kurzfristig zu reagieren und die zusätzlichen Geburten aufzufangen - «wenn gewünscht auch mit Unterstützung der Geburtshelferinnen des Spitals Walenstadt», heisst es in einer Medienmitteilung.
Vier Spitäler in der Nähe
Der Druck im Schweizer Gesundheitswesen, insbesondere auf die Spitäler, steige, heisst es im Communiqué des Kantonsspital Graubündens. Heute sei die stationäre Versorgung mit Spitalbetten in den Kantonen Graubünden, Glarus und St. Gallen die höchste in der ganzen Schweiz, was die Anzahl Spitalbetten pro tausend Einwohner betrifft.
Dies verdeutlicht das Beispiel Sargans: Von dort aus liegen gleich vier Spitäler in relativer Nähe: Nach Walenstadt sind es 14 Kilometer, nach Grabs SG 26 Kilometer, nach Vaduz FL 18 Kilometer und nach Chur 28 Kilometer.