Er ist blau, aus Papier, und etwa so gross wie ein «Ufzgibüechli» – der alte Führerschein. Dem Stück Papier, das für viele beim Erhalt ein Stück Freiheit bedeutete, verliert per 1. November seine Gültigkeit. Bis dahin muss der «Lappen» zu einem neuen Ausweis im Kreditkartenformat ausgetauscht werden, ansonsten droht eine Busse von 20 Franken. Doch der Umtausch ist nicht etwa gratis, sondern muss aus der eigenen Tasche bezahlt werden.
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Flickenteppich empört Preisüberwacher
Die Krux am Ganzen: Jeder Kanton berechnet die Gebühren selbst, um die Kosten zu decken. Das führt zu einem schweizweiten Flickenteppich, was Beat Niederhauser, Stellvertreter des Preisüberwachers der Schweiz, sauer aufstösst. Gegenüber «Streetlife» sagt er klar: «Solche vom Staat geforderten Dokumentenwechsel sollten gratis sein.»
Gratis ist der Umtausch nicht, aber für die Ostschweizerinnen und Ostschweizer gibt es dennoch gute Nachrichten. Sie kommen nämlich im schweizweiten Vergleich günstig davon. Während der Umtausch in Basel-Stadt 75 Franken kostet, bezahlt man in allen FM1-Kantonen deutlich weniger. In den beiden Appenzell, Graubünden und Thurgau kostet der Umtausch 40 Franken. Noch günstiger kommen die Leute im Kanton St.Gallen davon: Sie bezahlen lediglich 30 Franken. Das ist schweizweit der niedrigste Wert überhaupt.
Viele Ausweise, tiefere Kosten?
Doch warum sind die Preise im FM1-Land so günstig? Grund dafür könnte die Masse an papierenen Ausweisen sein, die hier noch im Umlauf sind. Alleine im FM1-Land waren im August noch über 50'000 blaue Führerausweise im Gebrauch. Zum Vergleich: In der gesamten Schweiz waren es im August 330'000 Ausweise.
Am höchsten war die Zahl in St.Gallen. Dort sind noch 26'500 Papierausweise in Gebrauch. Durch die hohe Zahl könnte es sein, das der Kanton St.Gallen einen tieferen Preis als andere anbieten kann.