Heidi-Quelle-Gauner droht Gefängnis

09.05.2017, 10:58 Uhr
· Online seit 09.05.2017, 10:53 Uhr
Der ehemalige Geschäftsleiter des Melser Wassers, auch bekannt als Heidi-Quelle, muss sich heute Dienstag vor dem Kreisgericht Werdenberg-Sargans verantworten. Der 47-jährige Bündner soll sich am Firmenvermögen bedient haben.
Laurien Gschwend
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Wie das «St.Galler Tagblatt» am Dienstag schreibt, wirft die Staatsanwaltschaft dem gelernten Bankangestellten vor, der damaligen MW Mineralwater Ltd. vor sechs Jahren über 450'000 Franken gestohlen zu haben. Die Staatsanwaltschaft fordere eine zweijährige Gefängnisstrafe - davon sechs Monate vollziehbar und 18 Monate bedingt bei einer Probezeit von drei Jahren. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Geld der Firma ergaunert

Der Angeklagte soll mit firmeneigenen Bank- und Kreditkarten über den gesamten Zeitraum der gut einjährigen Tätigkeit regelmässig Bargeld bezogen haben, heisst es im «St.Galler Tagblatt» weiter. Weiter soll er private Rechnungen über Geschäftskonten bezahlt haben. Ein Angestellter der MW Mineralwater Ltd. sei zudem als privater Assistent eingesetzt worden und habe Gartenarbeiten verrichtet und beim Zügeln geholfen.

Sich selbst «beaufsichtigt»

Gemäss der Anklage ist der Betrug wegen der mangelnden Aufsicht durch den Verwaltungsrat so lange nicht aufgefallen. Als der Beschuldigte seine Stelle angetreten habe, habe es nur einen einzigen Verwaltungsrat russischer Sprache gegeben. Auf ihn sei nach einem halben Jahr ebenfalls ein Russe gefolgt, vermeldet das «St.Galler Tagblatt». Als dieser nach vier Monaten wieder gegangen sei, habe der Angeklagte die Aufgabe übernommen und sich so selbst «beaufsichtigt».

Liechtensteiner will wieder Melser Wasser machen

Die Heidilandwasser AG wurde im Jahr 2000 gegründet, neun Jahr später musste der Betrieb wegen Zahlungsunfähigkeit eingestellt werden. Danach wurde die Quelle als MW Mineralwater Ltd. vermarktet, bis sie 2011 von der Aquanika Mineralwasser AG übernommen wurde. Wieder ohne Erfolg - seit dem November 2012 wird kein Melser Wasser mehr produziert. Allerdings kündigte ein Liechtensteiner im letzten Jahr an, zehn Millionen zu investieren, um Mitte 2017 wieder produzieren zu können.

veröffentlicht: 9. Mai 2017 10:53
aktualisiert: 9. Mai 2017 10:58
Quelle: red.

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