HSG wiederholt Prüfung, weil Lösungen im Internet waren

11.02.2016, 14:38 Uhr
· Online seit 11.02.2016, 11:18 Uhr
An der HSG wird eine Privatrechtsprüfung (ZGB) wiederholt. Teile der Lösungen sind im Internet abrufbar. Die Uni St.Gallen hat die Studierenden informiert, dass es zu einem «gravierenden Fehler» gekommen sei.
Dumeni Casaulta
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Ein Teil der Privatrechtsprüfung auf Bachelor-Stufe war identisch mit einer Prüfung aus dem Jahre 2011. Diese ist samt Musterlösungen im Internet abrufbar. Da es sich um eine «Open-Book» Prüfung (schriftliche Hilfsmittel sind zugelassen) handelte, konnten Studierende, welche die Prüfungslösungen dabei hatten, diese einfach abschreiben. Jetzt müssen alle Studenten anfangs März zu einer Wiederholungsprüfung antreten.

Dies wollen sich die Studierenden nicht gefallen lassen, sie suchen nach Möglichkeiten sich zu wehren, wie ein Studierender gegenüber FM1Today bestätigte. Auf Facebook schreiben Betroffene von einer «Sauerei». Sie monieren, dass der Fehler ja nicht auf der Seite der Studierenden passiert sei. Der Vorstand der Studentenschaft will nun prüfen, ob die Wiederholungsprüfung zulässig ist.

Wie die HSG gegenüber FM1Today schreibt, sei die Wiederholung der Prüfung im Sinne der Gleichbehandlung der Studierenden, aber auch «um dem hohen Qualitätsanspruch der Universität St.Gallen gerecht zu werden». Vom Fall betroffen seien 185 Studentinnen und Studenten.

«Die Verantwortlichen bedauern den Vorfall und den für alle Beteiligten erheblichen Mehraufwand», heisst es bei der HSG. Bei den jährlich rund 400 schriftlichen Prüfungen lasse sich «leider nicht ganz vermeiden», dass Fehler vorkommen. Nun werde geprüft, wie solche Vorfälle künftig verhindert werden könnten. Auf konkrete Fragen, wieso dieser Fehler passiert ist, will die HSG auch auf Nachfrage nicht antworten. So bleibt auch offen, wieso hochbezahlte Professoren Prüfungsfragen aus vorherigen Prüfungen kopieren.

veröffentlicht: 11. Februar 2016 11:18
aktualisiert: 11. Februar 2016 14:38
Quelle: cas

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