Ju-Air bleibt zwei Jahre am Boden
Es sei eine Grundüberholung der drei Maschinen der Ju-Air, schreibt das Unternehmen am Donnerstag. Die Ju-52 werden aufgerüstet und auf den neusten Stand der Technik gebracht. Der Bund hatte der Ju-Air bereits verboten, vor einer Revision weiterzufliegen. Nun hat das Unternehmen selbst Massnahmen erarbeitet, um die verbliebenen Maschinen sicherer zu machen.
Teile werden neu gebaut
Sämtliche Systeme und Einzelteile der Flugzeuge werden geprüft und revidiert. Diverse Teile der alten Flugzeuge werden vorsorglich ersetzt, diese müssen extra angefertigt werden. Nach der Revision sollen die drei Maschinen technisch so gut wie neuwertig sein.
Zweifel zur Sicherheit aus dem Weg räumen
Die Totalrevision der Ju-52-Maschinen war bereits seit längerer Zeit geplant, allerdings war dafür der Herbst 2019 vorgesehen. Nun haben die Verantwortlichen bei der Ju-Air entschieden, dass die Revision ein halbes Jahr früher starten soll und die Ju-Air diesen Sommer nicht fliegen wird.
«Die Totalrevision macht unsere Flugzeuge fit für einen erneuten, langfristigen Betrieb. Zudem wird sie helfen, allfällige Zweifel an der Sicherheit der Ju-52 aus dem Weg zu räumen», wird der CEO der Ju-Air, Kurt Waldmeier, in der Mitteilung zitiert.
Flüge ab Sommer 2021
Die Revision einer Ju-52 dauert rund 20 Monate, schreibt die Ju-Air. Dies liegt daran, dass die Ersatzteile alle einzeln angefertigt werden müssen. Im Frühjahr 2021 will die Ju-Air entsprechend wieder abheben. Wer bereits einen Gutschein für einen Flug mit der Ju-Air hat, kann diesen auch im Sommer 2021 einlösen.
Absturzursache weiterhin unklar
Am 4. August 2018 war eine Ju-52 mit 20 Insassen am Piz Segnas bei Flims abgestürzt, alle Passagiere und Besatzungsmitglieder starben. Die Ursache für den Absturz des Flugzeugs ist noch nicht geklärt, bislang ist allerdings noch nicht darauf zu schliessen, dass ein technischer Defekt Ursache für den Absturz war.
Das Bundesamt für Zivilluftfahrt hat der Ju-Air die Durchführung kommerzieller Passagierflüge im März verboten. Künftig sollen nur noch Vereinsmitglieder mitfliegen dürfen. Dies bedeutet für die Ju-Air allerdings keine grösseren Einschnitte. «Bereits heute sind fast 100 Prozent der Passagiere in der Schweiz Vereinsmitglieder», schrieb die Ju-Air nach dem Entscheid des Bazl. Nach der technischen Aufrüstung der drei Ju-52 wird der Bund erneut entscheiden, ob die Ju-Air wieder fliegen darf.