«Jugendliche sind schon früh reif»

02.05.2019, 20:26 Uhr
· Online seit 02.05.2019, 20:20 Uhr
Die GLP Kanton Thurgau fordert mit einer Motion das Stimmrecht ab 16 Jahren. Die Linke befürwortet das Ansinnen, während die bürgerlichen Parteien nur den Kopf schütteln.
Angela Mueller
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In der Schweiz gilt mit wenigen Ausnahmen das Stimm- und Wahlrechtsalter 18. Nun soll es im Kanton Thurgau auf 16 Jahre herunter gesetzt werden. Lucas Orellano von den Thurgauer Grünliberalen sagt: «Die Jugendlichen sind heute schon sehr früh reif, deshalb haben sie es auch verdient, abstimmen und wählen zu dürfen.»

Klimastreiks beweisen das politische Bewusstsein

Jugendliche stehen früh vor wegweisenden Entscheidungen. «Bereits während der Oberstufe wird von ihnen erwartet, sich für einen Beruf oder eine weiterführende Schulbildung zu entscheiden. Dies beweist, dass sie fähig sind, in die Zukunft zu denken. Wenn man das von ihnen erwartet, warum soll man ihnen nicht auch politische Rechte zugestehen?» Ausserdem zeigten die Klimastreiks, wie wichtig den Jugendlichen die Umwelt und ihre Zukunft sei.

Anders argumentiert Stefan Tobler, SVP-Fraktionspräsident im Thurgauer Grossen Rat: «Mit 18 Jahren ist man vertragsfähig und hat die ganze Verantwortung für sich selbst. Deshalb ist dies das ideale Alter, das Stimmrecht zu bekommen.»

«Thurgauer Jugendliche nicht interessiert»

Der Kanton Glarus hat das tiefere Stimmrecht bereits vor einigen Jahren eingeführt und gute Erfahrungen gemacht. Doch dies beeindruckt Stefan Tobler nicht. «Die Jugendlichen im Thurgau sind zuwenig an Politik interessiert.» Diese Erfahrung macht er als Gemeindepräsident von Neukrich-Egnach regelmässig. «Die 16-Jährigen dürfen bei uns die Gemeindeversammlung besuchen, aber in den letzten zehn Jahren habe ich noch nie einen gesehen.»

Hier der TVO-Beitrag zum Thema:

 

Quelle: TVO

veröffentlicht: 2. Mai 2019 20:20
aktualisiert: 2. Mai 2019 20:26
Quelle: agm/msi

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