Im bisher wichtigsten Spiel der Saison zeigte der FC St.Gallen am Donnerstag in der Türkei, wozu er fähig ist. Mit dem Sieg im Elfmeterschiessen sicherte er sich die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb.
Nun geht es wenige Tage danach bereits zurück in den Ligaalltag, wo mit dem FC Lugano ein Team auf Augenhöhe auf die Espen wartet. Die Tessiner haben wie die Ostschweizer drei ihrer vier Partien gewonnen und stehen mit neun Zählern punktgleich mit den Espen in der oberen Tabellenhälfte.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
Eine weitere Parallele zwischen den Teams ist der Umstand, dass beide in den vergangenen Wochen auf der europäischen Bühne engagiert waren und deshalb das Spiel vom vergangenen Wochenende in der Meisterschaft verschoben haben. Lugano lief es dabei allerdings weniger gut als den Espen. Nach einem 3:3 im Hinspiel gegen Besiktas, mussten sich die Tessiner in der Türkei gleich mit 1:5 geschlagen geben. Da sie in der eine Kategorie höher gelegenen Europa-League-Qualifikation antraten, qualifizierten sie sich aber trotz Niederlage ebenfalls für die Ligaphase der Conference League.
Grosse Rochade im Tessin?
Die Partie dürfte also auch zu einem Test dafür werden, wer besser mit der Dreifachbelastung aus Meisterschaft, Cup und Europacup umgehen kann. Espen-Coach Enrico Maassen dürfte nach dem kräftezehrenden Spiel in Trabzon einigen Akteuren eine Chance geben, die in der Türkei nicht zu einem Einsatz kamen, wie etwa Jozo Stanic, Victor Ruiz oder Felix Mambimbi. Auch der junge Corsin Konietzke dürfte sich Chancen auf einen Einsatz ausrechnen, zumal Jordi Quintilla und Mihailo Stevanovic angeschlagen auszufallen drohen.
Das letzte Spiel vor der Nati-Pause ist für den FCSG auch insofern wichtig, als dass es in der oberen Tabellenregion sehr eng zu und hergeht. Zwischen Leader FCZ und dem Siebten Servette liegt nur ein Punkt. Mit einem Sieg beim Gastspiel bei einem direkten Konkurrenten könnten sich die St.Galler weiter in der Tabellenspitze festsetzen.
Guter Espen-Start in die Saison
Unabhängig vom Ausgang des Spiels gegen Lugano wird das erste Saisonviertel unter dem neuen Trainerteam rund um Chefcoach Enrico Maassen eine positive Bewertung erhalten. Mit dem Einzug in eine europäische Gruppenphase hat man ein Saisonziel bereits übertroffen – und dem Verein dabei einen unerwarteten Geldsegen beschert. In der Meisterschaft spielt man oben mit und auch im Cup gab man sich in der ersten Runde gegen Malcantone keine Blösse.
Die Resultate stimmen. Und das ist im Sport das wichtigste. Daneben stimmt aber auch positiv, dass die Spielweise des FCSG variabler geworden ist, ohne dabei die grundsätzlich offensive Ausrichtung zu verlieren. Kommt man gegen grössere Gegner aber phasenweise unter Druck, passen die Ostschweizer ihr Spiel an und lassen sich auch einmal weiter zurückfallen, um dann mit schnellen Gegenstössen gefährlich vors Tor zu kommen. Etwas, das man so und vor allem in dieser Häufigkeit unter Vorgänger Peter Zeidler nicht gesehen hatte.