Zur Sache

Karin Keller-Sutter: «Kritik an Ostschweizer Kantonen ist unfair»

07.12.2020, 19:02 Uhr
· Online seit 07.12.2020, 18:55 Uhr
Die bevorstehenden Weihnachtstage, mögliche Impfstoffe und die Kritik an den Ostschweizer Kantonen für ihre Corona-Massnahmen beschäftigen auch die St.Galler Bundesrätin Karin Keller-Sutter. Im «Zur Sache» erklärt sie ihre Sicht der aktuellen Lage.

Quelle: tvo

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Auch Bundesrätinnen und Bundesräte feiern Weihnachten. Auch sie müssen sich in diesem Jahr aber dem Coronavirus beugen. «Ich feiere im kleinsten Kreis mit meinem Mann und meinem Schwiegervater und meinem Bruder. Das sind die einzigen Personen, die ich in den letzten Wochen getroffen habe», sagt Karin Keller-Sutter.

«Habe meine Familie zuletzt im Sommer gesehen»

Das Ziel sei es, dass die Zahl der Corona-Neuinfektionen bis zu den Feiertagen sinken und auch nach diesen nicht stärker ansteigen. «Man muss auch zu Hause den Abstand einhalten und vielleicht eine Maske tragen, wenn es nötig ist», sagt Keller-Sutter. Ausserdem mache es keinen Sinn, wenn sich vier oder fünf Familien treffen. «Ich selbst habe meine Familie zuletzt im Sommer getroffen.»

«Kantone haben nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt»

Noch sind die Zahlen der Neuinfektionen auf einem hohen Niveau stabil. Besonders Ostschweizer Kantone standen in den letzten Wochen für ihre Corona-Massnahmen in der Kritik. Diese kann die Bundesrätin nicht nachvollziehen: «Die Kritik an den Kantonen ist unfair. Ich bin sicher, dass sie nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt haben.» Man wolle nach wie vor, dass die Kantone selbständig handeln können.

Die Wucht der zweiten Corona-Welle habe alle überrascht. «Das haben weder der Bundesrat, noch alle Experten in dieser Art vorausgesehen», sagt Keller-Sutter. Deshalb liegt nun auch viel Hoffnung auf dem potentiellen Impfstoff. «Bis wir diesen haben, braucht es Massnahmen. Wenn man wieder reisen und gewisse Freiheiten zurückbekommen will, führt nichts am Impfen vorbei. Einen Zwang wird es aber nicht geben», versichert die Bundesrätin.

Durchführung von Grossanlässen im 2021 unklar

Somit sei es denkbar, dass Veranstalter verlangen könnten, dass Gäste geimpft sind. Noch sei aber unklar, ob und wie Grossanlässe wie beispielsweise die Schwägalpschwinget oder das Openair St.Gallen im nächsten Jahr stattfinden könnten. «Es muss bis dahin noch sehr viel passieren. Vielleicht gilt dann eine Kombination aus Impfung und Schutzkonzept. Es ist aber noch sehr offen, wie das aussehen wird.»

Das ganze Gespräch mit Bundesrätin Karin Keller-Sutter kannst du oben im «Zur Sache» vom Montagabend nachschauen.

(red.)

veröffentlicht: 7. Dezember 2020 18:55
aktualisiert: 7. Dezember 2020 19:02
Quelle: FM1Today

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