Der Schiffsfünfliber war Ende 2016 eingeführt worden. Damit hätten rund drei Millionen Franken Mehrerträge auf dem Zürichsee erwirtschaftet werden sollen, zitiert die Zürichsee-Zeitung die Zürcher Regierungsrätin Carmen Walker Späh (FDP). Die Massnahme habe zwar gewirkt, sei aber unbeliebt gewesen und habe einen Rückgang bei den Passagieren bewirkt.
Dass der Schiffsfünfliber nun überraschend abgeschafft wird, wird mit der auf 1. Januar 2018 erfolgten Mehrwertsteuersenkung begründet. Der ZVV hat nach der Senkung die Billetpreise nicht angepasst, weshalb er jährlich rund 2,5 Millionen Franken mehr einnimmt.
30 Prozent weniger Passagiere
Dass Schiffsreisende für ihre Fahrten auf dem Zürichsee zusätzlich zum Billett einen Fünfliber zahlen müssen, ging Politikern gegen den Strich. Im Februar dieses Jahres lancierten SP, Grüne, EVP und Juso eine Initiative, welche die Abschaffung des Zuschlags zum Ziel hatte. Zuvor war bekannt geworden, dass die Anzahl Passagiere aufgrund des Zuschlags um 30 Prozent eingebrochen war. Aus ökonomischen Gründen hielt der ZVV am Fünfliber fest. Die Bevölkerung protestierte.
«Kreuzfeuer» zerstört Geschäft
Das «Kreuzfeuer» in der Politik und den Medien habe man nicht gewollt, sagt Walker Späh an einer Medienkonferenz. Die Schifffahrtsgesellschaft könne unter diesen Bedingungen ihr Geschäft nicht machen. Der Entscheid gegen den Schiffszuschlag sei in den vergangenen zwei Wochen gefällt worden.
Wer für den Schiffszuschlag ein Abo gelöst hat, erhält die Kosten für die restliche Gültigkeitsdauer zurückerstattet. Die Zürcher Schifffahrtsgesellschaft startet am Karfreitag - pünktlich zum Wegfall des Fünflibers - in die neue Saison.