Kraftakt in der Kälte: Schneeräumung
Der Winter ist endgültig in der Ostschweiz angekommen: morgens aus dem Bett zu kommen fällt uns schwer - kaum sind wir unter der Decke hervorgekrochen, fühlt es sich im Zimmer an wie in einer Tiefkühltruhe. Und draussen erst! Immerhin dürfen wir uns in der Regel darauf verlassen, dass die Strassen und Gehsteige schnell vom Schnee befreit und gesalzen sind, damit wir einigermassen rechtzeitig bei der Arbeit erscheinen.
Jemand, der bei Schneefall definitiv früher aufstehen muss, ist der Gebäudetechniker Florian Osterwalder. Die Sonderschicht beginnt bei ihm um 4 Uhr in der Früh. «Wir erfahren meist am Abend vorher, wann wir am Morgen rausmüssen. Und dann wird so lange gepfadet, bis wir den Schnee geräumt haben». Beliebt sei die Arbeit nicht unbedingt. Verständlich, aber immerhin ist der Besuch in der Muckibude laut Osterwalder an solchen Tagen nicht nötig.
Noch nicht am Anschlag
Auch wenn die Arbeit für den einzelnen Helfer streng ist - im Grossen und Ganzen war der Schneefall der vergangenen Tage im Kanton St. Gallen gut zu bewältigen. «Die Höhenunterschiede gleichen das aus. Probleme kriegen wir dann, wenn der Schnee im ganzen Kanton liegen bleibt, wir überall gleichzeitig sein sollten», sagt Titus Tobler, Chef des St.Galler Strasseninspektorats. Das war in den letzten Tagen nicht der Fall. In der tiefer gelegenen Bodenseeregion ist es mehrheitlich schon wieder grün. Trotzdem sind sämtliche Mitarbeiter des Strasseninspektorats über den Winter in Alarmbereitschaft. Bis Mittwochabend soll beispielsweise in der Stadt St.Gallen nochmals bis zu 30 cm Neuschnee fallen. Bei seinen Leuten sei die Arbeit jedoch beliebt, sagt Tobler: «Man sieht viel und kann etwas für den Bürger tun».
200 Leute im Einsatz
Eine gute Organisation ist entscheidend, um schnell und gezielt reagieren und Chaos vermeiden zu können. In der Stadt St.Gallen, war am Dreikönigstag ein Volleinsatz notwendig. «Bei uns geht ein Mann um halb zwei in der Nacht auf Pikett-Fahrt. Er fährt eine bestimmte Strecke ab, kommt dann zurück in die Zentrale und bietet entsprechend den Erkenntnissen auf», sagt Gerald Hutter, Strasseninspektor der Stadt St. Gallen. Insgesamt sind bei einem Volleinsatz rund 200 Leute unterwegs. Sie beginnen mitten in der Nacht mit dem Schaufeln und pfaden mit verschiedenen Fahrzeugen die Strassen und Wege frei.