«Lieferfertige Produkte verbrannt»

27.03.2019, 17:13 Uhr
· Online seit 27.03.2019, 17:11 Uhr
Der Brand in der High-Tech-Firma Wild und Küpfer in Schmerikon hat die Lagerhalle mit lieferfertigen Kunststoff-Teilen im Wert von mehreren Millionen Franken zerstört. Noch ist der Brand nicht gelöscht. Die Firma muss nun schauen, wie sie die Lieferfristen einhalten kann.
Angela Mueller
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«Es ist wirklich schlimm, was hier passiert ist. Das Lebenswerk unserer Eltern und von uns Jungen ist zum Teil zerstört», sagt Tobias Wild, Mitglied der Geschäftsleitung von Wild und Küpfer in Schmerikon. Der Brand war am Dienstagmittag in einem Unterstand neben der Lagerhalle ausgebrochen und hatte schnell auf das Gebäude übergegriffen.

Quelle: FM1Today

 

Knapp hundert Feuerwehrleute waren am Dienstag im Einsatz, sie brachten gegen Abend den Brand unter Kontrolle, gelöscht ist er jedoch noch nicht. Der Gestank nach verbranntem Plastik ist auch am Mittwoch enorm, auf dem Gelände tragen Polizisten und Feuerwehrleute zeitweise Atemschutzmasken. Am Morgen stieg noch immer weisser Rauch in den Himmel.

Kunststoffteile für Industrie und Medizin

Für die Firma bedeutet der Brand einen enormen finanziellen Schaden. «In der Lagerhalle waren versandfertige Plastikprodukte im Wert von mehreren Millionen Franken gelagert», sagt Tobias Wild. Das Hightech-Unternehmen in Schmerikon beschäftigt rund 170 Mitarbeiter, unter anderem entwickelt und produziert es Kunststoff-Teile für Industrie und Medizin. Das Familienunternehmen ist seit 40 Jahren im Geschäft.

«Wir haben nun Probleme, unsere Kunden zu beliefern – alles ist zerstört. Deshalb werden wir in nächster Zeit alles daran setzen, diese so schnell wie möglich nachzuproduzieren», sagt Wild. Immerhin: Sowohl die Produktionsräume wie auch die Rohstofflager blieben vom Brand verschont. «Wir haben am Dienstagmorgen unsere Mitarbeiter vor Ort informiert. Die oberste Priorität hat die Belieferung unserer Kunden.»

Glutherde unter dem geschmolzenen Kunststoff

Der Brand mottet in der Lagerhalle weiter. Bereits am Dienstagabend hat die Feuerwehr begonnen, mit schweren Baggern die Metallträger wegzuräumen, um an die Glutnester zu kommen. «Kunststoff zu löschen, ist besonders schwierig. Dieser brennt sehr gut und gerade in diesem Fall können sich unter den grossen Flächen von geschmolzenem und bereits wieder hart gewordenem Plastik noch immer Glutherde befinden», sagt Florian Schneider, Sprecher der Kantonspolizei St.Gallen.

Nun muss die Fläche in der ehemaligen Lagerhalle gründlich kontrolliert werden. «Der geschmolzene Plastik wird von den Feuerwehrleuten mit Baggern umgedreht», sagt Schneider. Er geht davon aus, dass die Arbeiten noch bis zum späten Mittwochabend dauern werden.

Zur Brandursache kann die Kantonspolizei weiterhin nichts sagen. «Die Forensiker sind vor Ort und ermitteln in alle Richtungen», sagt Schneider.

veröffentlicht: 27. März 2019 17:11
aktualisiert: 27. März 2019 17:13

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