Ein 28-jähriger Dominikaner, der in Liechtenstein wohnt, ist derzeit Angeklagter in einem Mordprozess vor dem Landesgericht Feldkirch in Vorarlberg. Dem Mann wird vorgeworfen, im November 2015 in Frastanz seine 28-jährige Ex-Freundin erwürgt und anschließend angezündet zu haben. Die Frau war im achten Monat schwanger. Ihm wird Mord, Schwangerschaftsabbruch, Brandstiftung und Störung der Totenruhe vorgeworfen. Der Angeklagte bleibt dabei, dass er mit dem Tod seiner hochschwangeren Ex-Freundin nichts zu tun hat.
Beschuldigte wollte sich trennen
Der Staatsanwalt sieht als Motiv den Umstand, dass der Mann sich beziehungsmässig nicht festlegen konnte oder wollte und seine Ex-Freundin schwanger war, gerade als er im Begriff war, mit einer anderen Frau zusammen zu leben. «Das ist doch kein Grund, jemanden umzubringen», kontert die Verteidigung. Und auch sie weiss, dass es ein Indizienprozess ist. «Nichts ist fix. Nicht, dass der Beschuldigte am Tatort, geschweige denn der Täter ist», so Verteidiger Martin Mennel.
Zwei Prozesstage
Die Gerichtsmediziner bestätigen ihre Gutachten über DNA-Spuren und Todesursache. Zwar gestaltete sich die Obduktion des vom Feuer völlig entstellten Leichnams schwierig, doch es ist klar, dass die Frau erst durch Fremdeinwirkung erstickte und danach angezündet wurde. «Das Opfer wurde mindestens eine Minute lang gewürgt, zusätzlich wurden ihm die Atemöffnungen zugehalten.» Einige Zeugen wurden am Mittwoch einvernommen, weitere Einvernahmen sind für 4. Dezember geplant.
Christiane Eckert