Bergbahnen

Mehr Gondeln und zusätzliche Fahrten: Das ändert sich bei den Bergbahnen

04.06.2020, 12:21 Uhr
· Online seit 04.06.2020, 05:43 Uhr
Kommenden Samstag dürfen die Bergbahnen in der Schweiz in die Sommersaison starten. Endlich, finden mehrere Bergbahnenbetreiber in der Ostschweiz. Sie freuen sich auf die Gäste, diese müssen aber einige Änderungen in Kauf nehmen.
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Die letzten pinkfarbenen Plakate werden mit Klebeband an den transparenten Schiebetüren der Talstationen befestigt. Die Behältnisse mit Desinfektionsmittel sind bis zum Rand gefüllt und die Bodenmarkierungen im zwei Meter Abstand leuchten hell: Die Bergbahnen in der Ostschweiz sind gerüstet für die Wiedereröffnung am kommenden Wochenende.

Die Hygienemassnahmen sind Teil des Schutzkonzeptes, an das sich die Schweizer Bergbahnen halten müssen. In den Gondeln oder auf den Sesselliften selbst gibt es keine Personenbeschränkungen, da die Seilbahn zum öffentlichen Verkehr gehört. «Deswegen werden die Gäste die Massnahmen kaum merken», sagt Bruno Vattioni, Geschäftsführer der Säntis-Schwebebahn.

Die blaue Bahn von der Schwägalp auf den Säntis fährt ab Samstag praktisch wieder wie gewohnt: Es werde natürlich dafür gesorgt, dass die Kabinen nicht allzu voll sind, aber: «Über das ganze letzte Jahr gesehen, hatten wir durchschnittlich nicht mehr als neun Menschen in einer Kabine. Die Menschen werden auch jetzt nicht Gesicht an Gesicht stehen.» Ansonsten würden Masken angeboten werden, die die Passagiere anziehen können.

Längere Betriebszeiten bei Säntisbahn

Für besonders heisse Sommertage mit vielen Gästen gebe es Ausweichmöglichkeiten: «Einerseits fahren wir neu alle zehn Minuten und wir werden bei grosser Auslastung die Betriebszeiten verlängern», sagt Vattioni, «wir fahren beispielsweise am Abend eine Stunde länger, um die Menschen gestaffelt zur Talstation Schwägalp zu bringen.»

Bruno Vattioni hofft, dass der Säntis dieses Jahr Ziel vieler Ausflügler sein wird: «Wir machen mit Seminaren das grosse Geschäft und diese wurden alle abgesagt.» Die finanzielle Situation sei angespannt: «Wir würden uns wünschen, dass die Welschen im Sommer in der Ostschweiz Ferien machen.»

Eine Gondel pro Person am Flumserberg möglich

Optimisischer klingen die Wort von Heinrich Michel, CEO der Flumserberg Bergbahnen. «Ich bin überzeugt, dass wir einen guten Bergsommer haben werden.» Viele Menschen würden auf Flugreisen verzichten und stattdessen ihre Ferien in den Bergen planen.

Auch bei den Tal- und Bergstationen am Flumserberg hängen pinke BAG-Plakate und ein leichter Alkoholduft liegt in der Luft. Für die Öffnung am Samstag sind Heinrich Michel und sein Team bereit. Auch am Flumserberg gelten die üblichen Hygieneregeln und: «Bei uns kann jeder Gast selbst entscheiden, ob er mit anderen Gästen oder lieber allein in einer Gondel sein will.» Gemäss Heinrich Michel verfügen die Bergbahnen im Sommer über die nötige Kapazität, um den Kunden dies anzubieten.

Am Pizol werden mehr Gondeln eingesetzt

Auch am Pizol müssen die Gäste nicht mit Fremden in eine Gondel steigen, sagt Klaus Nussbaumer, CEO der Pizolbahnen: «Wir haben die Gondeln so gerichtet, dass die Gäste nur mit Personen, die sie kennen, eine Gondel teilen müssen. Dafür werden zusätzliche Gondeln eingesetzt».

Klaus Nussbaumer hofft, dass sich durch die Öffnung der Bahn, die Berggäste besser verteilen. «Die Nachfrage ist der gross. Wir haben viele telefonische Anfragen von Personen erhalten, die sich nach dem Saisonstart erkundigten.»

5-Seen-Wanderung noch geschlossen

In der Vergangenheit war vor allem die 5-Seen-Wanderung am Pizol sehr beliebt: «Die 5-Seen-Wanderung ist das Highlight am Pizol und eine der schönsten Wanderungen in der Region.» Da diese Wanderung wegen des Schnees aber erst Ende Juni machbar ist, gibt es verschiedene Alternativen: «Der Heidiweg oder weitere vielseitige Wanderungen mit einem super Ausblick über das Rheintal.»

Leider sieht das Wetter kommendes Wochenende nicht sehr gut aus: «Das ist ein Wehmutstropfen», sagt Klaus Nussbaumer. 

veröffentlicht: 4. Juni 2020 05:43
aktualisiert: 4. Juni 2020 12:21
Quelle: FM1Today

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