Neuer Caritas-Markt in Rapperswil

Nachfrage nach günstigen Lebensmitteln steigt wegen Teuerung

07.11.2022, 06:54 Uhr
· Online seit 06.11.2022, 21:02 Uhr
Die Inflation ist für Menschen mit einem kleinen Budget eine grosse Herausforderung. Vor allem die Lebensmittel sind in der Schweiz teurer geworden. Zum richtigen Zeitpunkt eröffnet in Rapperswil-Jona ein neuer Caritas-Markt.

Quelle: TVO

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Es ist die dritte Filiale von Caritas St.Gallen-Appenzell, die jetzt in Rapperswil seine Tore geöffnet hat. Grund dafür sind allerdings nicht die steigenden Preise wie Krankenkasse oder Strom: Seit eineinhalb Jahren habe man sich auf die Öffnung des Markts vorbereitet.

Grössere Auswahl macht es unkomplizierter

Für Brigit Ledergerber ist der neue Caritas-Laden eine Erleichterung. Da sie Sozialhilfe bezieht, muss sie auf jeden Rappen achten. «Mir bringt das sehr viel», sagt Brigit Ledergerber. Bisher habe sie ihre Lebensmittel beim «Tischlein deck dich» geholt. «Dort ist das Angebot beschränkt, da sie gespendete Dinge erhalten. Hier bei Caritas ist die Auswahl grösser», sagt die Kundin weiter.

Nachfrage steigt wegen der Teuerung

Doch die Freude über die Eröffnung hält nicht lange an. «Die Eröffnung eines Caritas-Marktes ist immer auch ein Zeichen, dass es Leute gibt, die mit ihrem Budget nicht zurechtkommen und am Rande sind», sagt Philipp Holderegger, Geschäftsführer Caritas St.Gallen-Appenzell, gegenüber TVO. Genau deshalb sei der Laden eröffnet worden. Die Nachfrage danach sei auf jeden Fall vorhanden und der Laden gut besucht. Holderegger geht davon aus, dass dies auch in Zukunft so bleiben wird.

Der Anstieg der Kundinnen und Kunden umfasse in anderen Caritas-Filialen in der Ostschweiz wegen der Teuerung fast 20 Prozent.

Wieso genau in Rapperswil?

Die Auswahl des Standorts hängt mit der Grösse der Stadt zusammen, welche die Caritas benötigt, um einen Markt führen zu können. Gemäss Bundesamt für Statistik sind rund 15 Prozent der Bevölkerung von Armut bedroht und zehn Prozent davon betroffen – besonders Menschen ab 65 Jahren, die alleine wohnen.

«Ein Fünftel der Bevölkerung in der Schweiz hat Ende Geld immer noch Monat über. Das sind sogenannte <Working Poor>. Also Leute, die jeden Tag arbeiten, aber mit dem, was sie haben nicht über die Runden kommen», sagt der Caritas-Geschäftsführer. Diese Menschen seien auf vergünstigte Lebensmittel für den täglichen Bedarf angewiesen. Umso wichtiger sei der neue Caritas-Markt.

(kop/red.)

veröffentlicht: 6. November 2022 21:02
aktualisiert: 7. November 2022 06:54
Quelle: TVO

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