Olympia

Ostschweizer Badminton-Schiedsrichter auf dem Weg nach Tokio

20.07.2021, 20:46 Uhr
· Online seit 20.07.2021, 19:58 Uhr
Kaum ist die Fussball-EM vorbei, wartet schon der nächste sportliche Hochkaräter: Die Olympischen Spiele in Tokio. Mit dabei ist auch der Badminton-Trainer Ivo Kassel. Wie die Vorfreude, aber auch die Nervosität auf dem Weg zum Flughafen steigen, erzählt er hier.

Quelle: tvo

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Morgens um 7 Uhr packt Ivo Kassel, Wertungsrichter im Badminton, in seiner Heimat Mörschwil die Koffer. Eines darf beim Abenteuer Olympia auf keinen Fall fehlen: Schokolade. «Für gewisse Schiedsrichter-Kollegen, hauptsächlich aus Asien, die bei ihrer Rückkehr allenfalls noch in Quarantäne müssen.» Die Schokolade ist das Proviant während der Isolation. Nachdem die Koffer gepackt und die Lichter gelöscht sind, geht es los in Richtung St.Gallen.

Tägliche Tests und kaum Bewegungsfreiheit

«Ich freue mich am meisten, meine Schiedsrichter-Kollegen wieder zu sehen», sagt der Ostschweizer, fügt aber sogleich an: «Für alles andere stehen aber sehr viele Fragezeichen.» Gemeint ist natürlich die Corona-Pandemie. Er erwartet daher auch aussergewöhnliche Spiele, denn alle Teilnehmenden müssen sich ein Mal pro Tag einem Test unterziehen und haben nur begrenzte Bewegungsfreiheit. Zudem bleiben die Zuschauerränge leer. Das stört den 44-jährigen Schiedsrichter, der bereits 2012 in London mittat, weniger. Darum wollte Kassel unbedingt die Spiele in Tokio miterleben: «Olympische Spiele in einem Land, in dem Badminton einen hohen Stellenwert hat, sind natürlich schon etwas aussergewöhnliches», sagt Kassel im Zug zum Flughafen Zürich.

Nervosität am Flughafen

Dort angekommen, wird der Traum langsam aber sicher Realität: «Die Nervosität kommt langsam», sagt Kassel, der bereits seit 28 Jahren Badminton-Schiedsrichter ist. Nach dem Erklimmen der Rolltreppe erwartet ihn ein fast 24 Stunden langer Flug mit Zwischenstopp in Singapur. Organisiert und bezahlt wird alles vom Badminton-Weltverband.

Nach dem Fieber-Check gehts los

Eine Reise, die vor allem in Zeiten einer Pandemie komplizierter ist als sonst und vom Ostschweizer viel Geduld erfordert. Nach einem letzten Fieber-Check durch das Bodenpersonal hat er es geschafft und ihm steht nichts mehr im Wege. Diese Olympischen Spiele sind wahrlich nicht so, wie Kassel sich das vorgestellt hat, aber: «Es geht jetzt darum, das beste daraus zu machen und trotzdem viele positive Erinnerung mit nach Hause zu nehmen. Gelegenheit dazu hat der Schiedsrichter bereits am Wochenende, wenn seinen ersten Match pfeift.

(red.)

veröffentlicht: 20. Juli 2021 19:58
aktualisiert: 20. Juli 2021 20:46
Quelle: FM1Today

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