Polizei wird immer wieder auf Fussballplätze gerufen
Schlägerei, Polizeieinsatz, mehrere Spieler im Spital, einer mit inneren Blutungen – so die grobe Zusammenfassung der Vorfälle während des kürzlichen 4.-Liga-Spiels des USV Eschen-Mauren gegen den AS Scintilla.
Schlägerei in Eschen ist kein Einzelfall
Solche Geschichten hört man immer wieder. Zuschauer werden handgreiflich, Schiedsrichter angegriffen oder die Spieler prügeln sich auf dem Feld, so zum Beispiel vergangenen Frühling in Konstanz.
Damals musste die Polizei anrücken und im Fall der Schlägerei in Eschen ermitteln nun die Lichtensteiner Strafverfolgungsbehörden.
«Beruhigt sich oft von selbst»
Auch in der Ostschweiz wird die Polizei immer wieder auf Fussballplätze gerufen. Allerdings seien solche Einsätze eher selten, sagt Daniel Hug, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen. «Es kommt manchmal zu heftigeren Emotionen, oft beruhigen sich die Leute jedoch wieder und es ist kein Polizeieinsatz nötig.» Gleiches heisst es bei der Kantonspolizei Thurgau. Einen Anstieg der Gewalt könne man beim Amateurfussball generell nicht feststellen.
Verbandspräsident von Gewalt überrascht
Dies sagt auch Stephan Häuselmann, Präsident des Ostschweizer Fussballverbandes (OFV). Die Saison sei bis anhin recht friedlich verlaufen, sagt er gegenüber dem «Vaterland». Die Schlägerei während des Spiels des AS Scintilla gegen den USV Eschen-Mauren überrasche ihn daher.
Neue Regel soll Schiedsrichter schützen
Aber er will auch nicht verleugnen, dass es vereinzelt, wie eben in Eschen, zu heftigen Gewaltszenen kommt. Oft richtet sich die Wut der Spieler aber gegen den Schiedsrichter. Der OFV hat daher diesen Herbst eine neue Regelung eingeführt. Die Captains beider Mannschaften begleiten den Schiedsrichter in die Kabinen. Das Projekt läuft seit Saisonbeginn mit zufriedenstellenden Ergebnissen, wie es beim Verband der Ostschweizer Schiedsrichter heisst.
Jeder Vorfall ist einer zuviel
Aber auch wenn Schlägereien auf dem Spielfeld selten sein sollen, für die Spieler selbst, die fair spielen, ist jeder Vorfall einer zuviel. So sagt ein Spieler eines Ostschweizer Clubs, nachdem er selbst Aggressionen auf dem Spielfeld zu spüren bekommen hat: «Wir haben uns auf dem Weg zur Kabine nicht mehr sicher gefühlt.»
(red.)