Glarus

Polizisten schiessen auf Einbrecher: Staatsanwaltschaft eröffnet Untersuchung

10.05.2022, 17:41 Uhr
· Online seit 10.05.2022, 15:44 Uhr
Nachdem mehrere Polizisten in Näfels auf zwei Einbrecher geschossen haben, drohen nun Konsequenzen. Die Glarner Staatsanwaltschaft hat eine Strafuntersuchung gegen die Schützen eröffnet.
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Bei einem Einbruch in ein Ferienhaus in Näfels am 7. Mai wurden zwei Männer bei einem Polizeieinsatz verletzt. Mehrere Polizisten feuerten mit ihren Dienstwaffen auf die unbewaffneten Einbrecher. Nun nimmt sich eine ausserordentliche Staatsanwältin aus dem Kanton Zürich dem Fall an. Die Eröffnung einer Strafuntersuchung nach einem Schusswaffeneinsatz der Polizei mit Verletzten ist ein Routinevorgehen.

Strafuntersuchung gegen mehrere Beamte eröffnet

Die Strafuntersuchung der Staatsanwaltschaft soll zeigen, wie es zum Vorfall kam. Ausserdem wird untersucht, ob sich die beteiligten Beamten strafrechtlich verantworten müssen, schreibt der Kanton Glarus in einer Mitteilung. Besonders der Gebrauch der Schusswaffen steht im Fokus.

Die drei mutmasslichen Einbrecher sind albanische Staatsangehörige und ohne Wohnsitz in der Schweiz. Nach aktuellem Ermittlungsstand waren die Männer unbewaffnet.

Mehrere Schüsse bei Strassensperre

Nach einer Einbruchmeldung in Oberseetal, fahndeten die Beamten nach möglichen Tätern.  Unter anderem errichteten zwei Patrouillen eine Strassensperre ausserhalb von Näfels. «Das gesuchte Fahrzeug fuhr dann tatsächlich vom Berg her auf die Strassensperre zu. Beim Zusammentreffen mit den Kantonspolizisten kam es dann zum Schusswaffeneinsatz durch mehrere Beamte», sagt Patric Fluri, Erster Staatsanwalt des Kanton Glarus, gegenüber FM1Today.

Dabei wurden ein 32-Jähriger und ein 29-Jähriger im Auto getroffen und verletzt. Ein 41-Jähriger, der ebenfalls im Auto sass, blieb unverletzt. Die drei mutmasslichen Täter fuhren anschliessend rund einen Kilometer weiter und verunfallten schliesslich ausserhalb von Näfels. Zu den genauen Umständen, wie das Auto die Strassensperre passieren konnte, macht die Staatsanwaltschaft derzeit keine genaueren Angaben, wie Patric Fluri mitteilt.

Eine Person in Lebensgefahr

Der 32-jährige Mann wurde schwer verletzt und mit der Rega in eine Spezialklinik geflogen. Sein Zustand ist war der Kantonspolizei Glarus kritisch – er befand sich in Lebensgefahr. Der 29-Jährige musste ebenfalls ins Spital, er ist allerdings ansprechbar. Ob die Schwere der Verletzungen der Männer durch die Schüsse oder den Unfall verursacht wurden, ist derzeit immer noch unklar.

(red.)

veröffentlicht: 10. Mai 2022 15:44
aktualisiert: 10. Mai 2022 17:41
Quelle: FM1Today

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