Protest gegen «Tampon-Steuer»

03.10.2018, 17:55 Uhr
· Online seit 03.10.2018, 17:49 Uhr
Nach jahrelangen Diskussionen schafft Australien die sogenannte Tampon-Steuer ab. Zehn Prozent betrug die Zusatzsteuer auf Frauen-Hygieneprodukte. Könnte das auch in der Schweiz passieren?
Stefanie Rohner
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Tampons seien nicht unbedingt erforderlich. Das war die Begründung für die Zusatzsteuer. Kondome, Viagra oder Sonnenschutz waren von einer solchen Steuer nicht betroffen, da es sich um sogenannte Gesundheitsmittel handelt. Seit die Steuer im Jahr 2000 eingeführt wurde, gab es immer wieder Proteste dagegen.

Rote Brunnen als Protest

Auch in der Schweiz erheben sich Stimmen gegen die zusätzliche Steuer. So hat das feministische Kollektiv «Aktivistin.ch» zehn Brunnen in Zürich mit roter Lebensmittelfarbe eingefärbt, um sich unter anderem gegen den hohen Preis von Tampons auszusprechen.

Wie in Australien lautet die Begründung, es handle sich nicht um Güter des täglichen Gebrauchs. Bei denen gilt ein reduzierter Satz von 2,5 Prozent.

«Ein Skandal»

In der Schweiz gilt für Binden, Tampons und andere Hygieneartikel ein Mehrwertsteuersatz von 7,7 Prozent. Bei Viagra wird hingegen der reduzierte Steuersatz von 2,5 Prozent angewendet.

«Dass Tampons und Binden in der Schweiz gleich hoch besteuert werden wie Uhren und Schmuck, ist ein Skandal», sagt SP-Nationalrätin, Mattea Meyer.

Es sei bedenklich, dass Bemühungen, die Mehrwehrtsteuer für solche Produkte zu senken, im Nationalrat bislang scheiterten.

Mehrkosten von über 2000 Franken

Jede Frau menstruiert in ihrem Leben über 400 Mal. Eine monatliche Regelblutung dauert zwischen drei bis sieben Tage. So entstehen für viele Frauen Mehrkosten von mehr als 2000 Franken.

Die Aktivistinnen schreiben, die Menstruation sei etwas völlig natürliches. Und mit einer solchen Steuer seien Tampons Luxusprodukte.

veröffentlicht: 3. Oktober 2018 17:49
aktualisiert: 3. Oktober 2018 17:55
Quelle: red./str

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