Engelburg

Regional und frisch – das ist uns beim Christbaum-Kauf wichtig

· Online seit 20.12.2022, 05:29 Uhr
Im Topf, aus Plastik oder doch lieber eine Tanne aus der Christbaumkultur im Nachbardorf? Für die meisten gehört ein Weihnachtsbaum nach wie vor zum Fest dazu. Ein Gedanke spielt dabei eine immer grössere Rolle – den an die Nachhaltigkeit. Das merkt auch ein Engelburger Christbaum-Händler.
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Die Jagd auf den grössten, schönsten und grünsten Weihnachtsbaum ist eröffnet. Wie jedes Jahr suchen die Leute in Scharen nach der perfekten Tanne, die ihr Wohnzimmer über die Festtage zieren soll. Anders als früher steht mittlerweile nicht das Aussehen im Vordergrund, sondern die Nachhaltigkeit.

«Wir spüren, dass seit den letzten zehn Jahren immer mehr und früher bei unseren Christbaumhändlern eingekauft wird», sagt Philipp Gut von der IG Suisse Christbaum. Rund 50 Mitglieder der Interessensgemeinschaft kommen aus den Kantonen Thurgau und St.Gallen und machen den regionalen Weihnachtsbaum mitunter möglich, indem sie die Tannen direkt ab Hof verkaufen. Schliesslich stehen an Weihnachten jedes Jahr gut 1,5 Millionen Tannenbäume in den Schweizer Stuben.

Zehn Jahre für zehn Tage

Einer davon ist Richard Osterwalder. Seit fünf Generationen werden in dem Familienbetrieb Osterwalder Hof in Engelburg Tannenbäume gezüchtet, direkt verkauft oder an andere Händler weiterverkauft. Gut zehn Jahre lang werden die Tannen gepflegt und geschnitten, damit sie am Ende für zehn Tage das Wohnzimmer in Weihnachtsglanz versetzen. «Die Nachfrage nach einem Schweizer Baum ist in den letzten Jahren sehr gestiegen», sagt Osterwalder.

Der Baum soll möglichst frisch sein und der Transportweg möglichst kurz. «Die meisten Leute möchten eine Tanne, die zwischen 1,50 bis 2 Meter gross ist. Je nachdem welche Sorte und Grösse unsere Kundschaft kauft, bezahlt sie zwischen 25 bis etwa 80 Franken», erklärt Osterwalder.

Plastikbaum als ökologisches Wundermittel?

Eine Weihnachtstanne aus der Region scheint im Trend zu liegen. Eine weiterere ökologische Alternative, die sich etabliert hat, ist der Plastikbaum. «Der Fussabdruck eines natürlichen Baums kann aus meiner Sicht mit dem eines Künstlichen mithalten», sagt Osterwalder. Die Bäume in seiner Kultur würden Sauerstoff produzieren, Tieren einen Lebensraum geben und die Artenvielfalt fördern.

Bis ein Christbaum aus Plastik tatsächlich nachhaltig ist, muss er einige Weihnachten überstehen. Da die meisten Plastikbäume aus Ländern wie China oder Indien importiert werden, stossen sie alleine durch den Transport viel CO2 aus. Ein künstlicher Tannenbaum muss je nach Material und Produktionsland zwischen 15 und 50 Jahre lang benutzt werden, bis die Ökobilanz besser ist als jene eines echten Baumes.

Regionalität spielt eine grosse Rolle

Dass die Leute ihre Geschenke je länger, je mehr unter ein heimisches Blätterdach legen wollen, bekommt auch der Grosshändler Migros zu spüren. «Die meisten Kundinnen und Kunden wählen bewusst einen Baum aus, der in ihrer Region gewachsen ist», erklärt die Migros auf Anfrage. «90 Prozent unserer Bäume sind einheimisch, nur der Aktionsbaum ist aus Dänemark importiert. Diesen bieten wir bewusst für Kundinnen und Kunden an, die ein tieferes Budget haben», so die Mediensprecherin der Migros, Carmen Hefti.

Eine weitere Entwicklung, die sich zeigt: Tannen im Topf gewinnen jedes Jahr an Beliebtheit. Das stellt zumindest die Migros fest. Damit gibt es eine Variante, welche die Entsorgung des Baumes umgehen lässt. Stattdessen kann der Baum im eigenen Garten oder auf dem Balkon weiterleben. Möchte der ökologische Fussabdruck auch über die Festtage möglichst gering gehalten werden, ist das wohl die umweltfreundlichste und langfristigste Lösung. Damit wird nicht nur der Umwelt ein Gefallen gemacht, sondern es hat jedes Jahr etwas mehr Platz für die Christbaumkugeln.

Wie viel Wert auf Nachhaltigkeit legst du über die Weihnachtszeit? Schreib es unten in die Kommentare.

veröffentlicht: 20. Dezember 2022 05:29
aktualisiert: 20. Dezember 2022 05:29
Quelle: FM1Today

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