Rekordfunken: Bürgermeister angezeigt

12.02.2019, 07:23 Uhr
· Online seit 11.02.2019, 17:34 Uhr
Er wollte nur, dass Lustenau einen Weltrekord aufstellen kann. Jetzt hat der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer eine Anzeige am Hals. Der Alpenschutzverein und ein Mediziner haben den Politiker wegen des geplanten Rekordfunkens angezeigt.
Lara Abderhalden
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Mitte März wollen Lustenauer den grössten Funken der Welt zünden. Der Bau dieses 58 Meter hohen Funkens wurde durch den Bürgermeister Kurt Fischer genehmigt. Nun muss er deswegen mit einer Klage rechnen. Das Projekt sei gesundheitsgefährdend und umweltschädlich, sagen der Alpenschutzvereinspräsident Franz Ströhle und der Mediziner Walter Widder. Deshalb haben die beiden eine Anzeige eingereicht. 100 Tonnen Holz sollen für den Funken verbrannt werden. Dadurch würde eine grosse Menge Feinstaub und CO2 freigesetzt, sagen sie dem ORF.

Funken ist Brauchtum

Dieses Feuer habe nichts mit dem Brauchtum zu tun. Es fehle an gesetzlichen Grundlagen. Der Bürgermeister hat lediglich den Bau des Funkens genehmigt. Die Bewilligung für das Zünden des Funkens am 16. März stehe noch aus.

Das Abbrennen des Funkens ist Teil des Vorarlberger Brauchtums. Traditionell soll damit am ersten Wochenende in der Fastenzeit der Winter vertrieben werden. Unterschiedliche Funken in ganz Vorarlberg werden zu diesem Zweck gezündet. Die Idee des Rekordfunkens kam von der Hofstalder Funkenzunft. Diese feiern dieses Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Deshalb haben die Mitglieder dem Weltrekordversucht bereits im April vergangenen Jahres zugestimmt.

Norwegen bis jetzt Rekordhalter

Als Inspiration galt der «Millennium-Funken» der Gaissauer Zunft. Bis vor drei Jahren standen die Vorarlberger mit dem Funken mit einer Höhe von 41 Metern noch im Guinnessbuch der Rekorde. Im Juni 2016 wurde der Rekordfunken durch das «tallest bonfire» in Norwegen abgelöst.

veröffentlicht: 11. Februar 2019 17:34
aktualisiert: 12. Februar 2019 07:23
Quelle: abl

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