Rückzug wegen des zu grossen Ansturms

20.08.2018, 11:16 Uhr
· Online seit 20.08.2018, 09:27 Uhr
Eine Ära geht zu Ende: Das Ehepaar Nicole und Bernhard Knechtle-Fritsche hat die Pacht des Berggasthauses Äscher auf Ende Saison 2018 gekündigt. Jetzt werden Nachfolger gesucht.
Dumeni Casaulta
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Die bekannteste Beiz im FM1-Land sucht einen neuen Pächter. Mit der Kündigung von Nicole und Bernhard Knechtle-Fritsche geht eine Ära nach 31 Jahren zu Ende.

Touristenansturm ist zu gross

In den letzten Jahren wurde das Gasthaus auf dem Äscher zu einem der beliebtesten Fotosujets der Welt, National Geographic verwendete ein Bild des Gasthauses auf seinem Cover. Dies löste einen regelrechten Ansturm an Touristen aus.

Das Gasthaus auf dem Berg beim Wildkirchli ist einem solchen «Run» nicht gewachsen. «Sowohl beim Platzbedarf wie bei der Wasser- und Stromversorgung ergeben sich immer wieder Engpässe, sie sich in Zukunft weiter verschärfen dürften», schreibt das Wirtepaar in einer Mitteilung. Auch die sanitären Anlagen würden nicht mehr den heutigen Bedürfnissen entsprechen.

Gasthaus muss renoviert werden

Das Wirtepaar, welches das Berggasthaus von der Stiftung Wildkirchli gepachtet hat, schreibt, die Renovation des Hauses wäre bitter nötig. Andere Berggasthäuser hätten in den vergangenen Jahren viel in die Erneuerung und den Ausbau investiert. Der Äscher habe hier einen Nachholbedarf, der «trotz des anhaltenden Erfolgs nicht erfüllt wurde», schreiben die Knechtles. Durch den Denkmalschutz und die spezielle Lage des Äschers gebe es aber diverse Auflagen, die den Ausbau und die Renovation des Gasthauses erschweren.

«Lässt sich nicht aufrechterhalten»

Aus diesem Grund sind die Pächter zur Überzeugung gekommen, «dass sich das Berggasthaus Äscher-Wildkirchli nicht so aufrechterhalten lässt», schreibt die Wirtefamilie. Auf dem Äscher gibt es beispielsweise nicht uneingeschränkt fliessend Wasser. Es wird aus Quellen gewonnen und das Tropfwasser aus den Höhlen wird gesammelt. Wenn dieses Wasser nicht reicht, muss es aufwendig mit der Gondel zum Äscher gebracht werden. Der immer grösser werdende Andrang an Gästen lasse sich mit der Infrastruktur nicht vereinbaren.

Betrieb von den Eltern übernommen

Die Familie Knechtle hatte den Betrieb des Äschers nach einer öffentlichen Ausschreibung der Pacht am 1. Mai 2014 übernommen. «Dies, nachdem der Gastbetrieb seit 1987 von Claudia und Bernhard Knechtle-Wyss, den Eltern des jetzigen Bergwirts, mit viel Herzblut geführt und zu einem wahren Vorzeigebetrieb aufgebaut wurde», schreibt der Kanton Appenzell Inerrhoden in einer Mitteilung.

Demnächst wird das Gasthaus zur Pacht neu ausgeschrieben.

veröffentlicht: 20. August 2018 09:27
aktualisiert: 20. August 2018 11:16
Quelle: red.

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