«Schmerikon ist die Verliererin»

13.07.2017, 11:25 Uhr
· Online seit 13.07.2017, 10:16 Uhr
Abgezeichnet hat es sich schon lange: Der Voralpenexpress hält in Zukunft nicht mehr in Schmerikon. Der Gemeindepräsident Félix Brunschwiler ist enttäuscht. Schmerikon gehöre beim neuen Fahrplan 2019 zu den Verlierern. Alle direkten Verbindungen nach St.Gallen oder in die Innerschweiz fallen weg. Aber nicht nur das.
Lara Abderhalden
Anzeige

«Wir wissen schon seit Jahrzehnten, dass der Voralpenexpress eines Tages nicht mehr in Schmerikon halten wird», sagt Félix Brunschwiler. Genau so lange kämpfe man aber auch schon gegen dieses Vorhaben an. Man habe Einsprache gegen den geplanten Fahrplan 2019 eingereicht. Diese wurde von der SOB und den SBB aber abgewiesen. In der Erklärung heisst es, dass der Halt in Schmerikon nicht zuverlässig funktioniere und negative Konsequenzen für die Region habe.

Direktverbindungen fallen weg

Auch Félix Burnschwiler ist sich bewusst, dass sich ohne Halt in Schmerikon, die Situation für Rapperswil oder Uznach verbessert. «Nur ist es eben für Schmerikon eine klare Leistungskürzung.» Bis jetzt kann man von Schmerikon mit dem Voralpenexpress direkt nach St.Gallen oder in die Innerschweiz, ohne umzusteigen. «Vorgesehen sind in Zukunft zwei Regionalzüge pro Stunde, bei beiden muss man aber umsteigen, wenn man nach St.Gallen oder Luzern will.»

Pendler, welche zur Arbeit nach Zürich oder St.Gallen müssen, sind mit einem zusätzlichen Problem konfrontiert: «Geplant ist, dass die Regionalzüge in Zukunft auf anderen Perrons verkehren. Die Pendler haben dadurch nur noch drei Minuten Zeit umzusteigen und dafür auch noch das Perron zu wechseln.»

«Jetzt hat es auch uns erwischt»

Dies sei vor allem bedauerlich, weil es in Schmerikon eine grosse Pendlergemeinde gäbe. Für den Weg nach Zürich brauche man von Schmerikon aus ab 2019 teilweise eine halbe Stunde länger. «Wir sind die Verlierer. Bereits Degersheim wird vom Schnellzug nicht mehr bedient. Jetzt hat es auch uns erwischt.»

Die Sache mit dem Fahrplan ist zwar vom Tisch. Schmerikon wird definitiv ab 2019 nicht mehr vom Voralpenexpress bedient. Dennoch gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer: «Wir haben eine zweite Einsprache hängig. Diese richtet sich gegen den Doppelspurausbau zwischen Uznach und Schmerikon.» Weil ab 2019 doppelt so viele Züge zwischen Rapperswil und Uznach verkehren, soll es eine doppelte Spur geben. Wird diese gebaut, bedeutet dies für Schmerikon, dass ein Industriegebiet wegen der vielen Barrieren während acht Minuten vollkommen abgeschnitten ist. Deshalb wurde Einsprache erhoben.

«Zwar hat das nichts mit dem Fahrplan zu tun, aber, wenn die Doppelspur nicht gebaut werden kann, dann kann man auch den Fahrplan 2019 nicht gewährleisten.»

veröffentlicht: 13. Juli 2017 10:16
aktualisiert: 13. Juli 2017 11:25
Quelle: abl

Anzeige
Anzeige