Konstanz

Schnetztor-Glocke fällt auf Dach und Feuerwehr erntet Beleidigungen

· Online seit 08.12.2022, 19:21 Uhr
Am Mittwochabend droht in Konstanz die 750 Kilogramm schwere Glocke in die Fussgängerpassage zu krachen. In einem vierstündigen und lebensgefährlichen Einsatz wird die Glocke auf dem Turm gesichert. Doch die Feuerwehr erhält zum Dank nur Beleidigungen.
Yasmin Stamm
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Am Mittwochabend um 20.30 Uhr ereignete sich in Konstanz beim Schnetztor ein grosser Feuerwehreinsatz. Die über 100 Jahre alte Glocke an der Spitze riss aus der Gusseisen-Verankerung und fiel auf das Dach des Turmes.

Lebensgefährlicher Einsatz

«Die Situation wie auch der Einsatz waren sehr gefährlich», sagt der Mediensprecher des Feuerwehramtes Konstanz. «Die Glocke wiegt ungefähr 750 Kilogramm und drohte aus 30 Metern Höhe in die Fussgängerzone zu stürzen.»

Deswegen wurde der Bereich rund um das Schnetztor grossräumig abgesperrt. 17 Einsatzkräfte der Feuerwehr sowie auch die Polizei waren vor Ort, um die Glocke auf dem Turm zu sichern. «Unter grosser Vorsicht wurde die Glocke mit Spanngurten und Bandschlingen auf dem Turm fixiert», so die Medienstelle. Der Einsatz der Feuerwehr dauerte vier Stunden.

Um sie nach unten zu transportieren, ist die Gusseisenglocke zu schwer und zu hoch oben. Wenn sie beim Versuch nach unten gefallen wäre, dann hätte es tödlich enden können. «Die Glocke und das Schnetztor liegen nun in der Verantwortung der Stadt.»

Beleidigungen und Umgehen der Absperrung

Der Bereich rund um das Schnetztor ist noch immer abgesperrt, bis die Gefahr ganz abgewendet werden kann. Einige Passanten in Konstanz wollen dies aber nicht nachvollziehen.

Während des Einsatzes sei es immer wieder zu Beleidigungen gekommen. «Viele Personen wollten nicht in Kauf nehmen, einen Umweg gehen zu müssen, und die Absperrmassnahmen wurden mehrfach ignoriert und umgangen», sagt der Mediensprecher. Dies hätte lebensgefährlich enden können.

Beleidigungen in diesem Ausmass gebe es selten. «Es kommt immer wieder vor, dass es Personen gibt, welche unsere Einsätze und die damit verbundenen Massnahmen nicht akzeptieren wollen, doch die Häufigkeit am Mittwoch war eine Ausnahme.» Jedoch werde durch solche und ähnliche Aktionen die Arbeit der Feuerwehr stark erschwert.

veröffentlicht: 8. Dezember 2022 19:21
aktualisiert: 8. Dezember 2022 19:21
Quelle: FM1Today

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