Quelle: tvo
Das Jahr 2021 war für Igel ein besonders schlechtes Jahr: Die Wetterumschwünge haben ihnen zu schaffen gemacht. Auf der Thurgauer Igelstation in Frauenfeld sind noch nie so viele Tiere in schlechtem Zustand abgegeben worden. Auch an Weihnachten. Zum Teil waren sie so unterernährt, dass Stationsleiterin Susanna Wenk die Tiere nur noch einschläfern konnte. «Das ist sehr belastend, das geht an die Substanz.»
Aufgepäppelte Igel können derzeit nicht ausgewildert werden
Auch auf der Igelpflegestation im Walter Zoo Gossau wurden Igel über die Festtage abgegeben. Weil sie von den hohen Temperaturen geweckt wurden, aber keine Insekten fanden, drohte auch ihnen der Hungertod. Seither werden auch hier mehrere Igel aufgepäppelt. Nun, wo es wieder kälter wird und die Igel sich etwas Winterspeck angefressen haben, sind sie wieder kräftig genug, um in ihren Winterschlaf zurückzukehren.
Doch weil Igel in der Kälte kein eigenes Nest mehr bauen könnten, werden sie nicht ausgewildert, sondern verbringen die Zeit bis zum Frühling in den Gehegen der Igelstation und schlafen zwischen Papierschnitzeln.
Aufwachen und wieder einschlafen kostet die Tiere viel Energie
«Wir hoffen, dass es nicht wieder warm wird und die Tiere in einer stabilen Situation ihren Winterschlaf verbringen können», sagt Nicole Merz, die sich um die Igel kümmert. «Das Aufwachen und wieder einschlafen müssen, kostet die Tiere viel Energie, die sie eigentlich im Frühling brauchen», so Merz. Läuft alles gut, dürfen ihre Schützlinge dann wieder in die freie Wildbahn entlassen werden. Hoffentlich in ein besseres neues Igeljahr.
(agm)