Schulöffnungen

So sieht der Schulbetrieb in der Ostschweiz und Graubünden aus

07.05.2020, 16:00 Uhr
· Online seit 07.05.2020, 15:51 Uhr
Ab dem 11. Mai geht der Präsenzunterricht an den Schweizer Schulen wieder los. Das BAG hat Empfehlungen dazu abgegeben, wie dieser aussehen soll. Im Detail entscheiden aber die Kantone selbst. Wir haben die Vorgehensweisen der Ostschweiz und Graubünden zusammengetragen
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St.Gallen:

Der Kanton St.Gallen teilt die Phase der Lockerungen in zwei Abschnitte: Während der ersten vier Wochen des Präsenzunterricht wird in Halbklassen unterrichtet. Die Gemeinden können selbst entscheiden, wie sie dies umsetzen. So können die Schülerinnen und Schüler beispielsweise täglich für einen halben Tag die Schule besuchen oder jeden zweiten Tag Vollzeit. Der Schulstoff, den die Lehrpersonen normalerweise in einer Woche unterrichten, kann somit auf zwei Wochen verteilt werden. Nach diesen vier Wochen soll in den regulären Betrieb gewechselt werden. Für jüngere Schülerinnen und Schüler (bis 10 Jahre) gelten die Abstandsvorschriften im Schulzimmer nicht.

Das Betreuungsangebot bleibt in den Kindergärten und Primarschulen während der ersten Phase der Schulöffnung aufrechterhalten. Die Eltern haben bei Bedarf Anspruch darauf, dass ihre Kinder während der Unterrichtszeiten gemäss ihrem ordentlichen Stundenplan kostenlos betreut sind. Lehrpersonen, welche beim Präsenzunterrich noch nicht zum Einsatz kommen, können als Betreuungspersonen eingesetzt werden.

Graubünden:

Im Kanton Graubünden werden die Schulen ohne grosse Einschränkungen geöffnet. In der Stadtschule Chur dürfen die Schülerinnen und Schüler die Gebäude nur tröpfchenweise betreten. Ausserdem soll darauf geachtet werden, dass sich die einzelnen Klassen nicht mit anderen vermischen. In den Klassen muss der Mindestabstand von zwei Metern nicht berücksichtigt werden. Allerdings gelten die Hygienevorschriften nach wie vor für die Lehrpersonen. Gruppenarbeiten und Projekte gibt es keine. Sport wird wenn möglich im Freien und in kleinen Gruppen unterrichtet.

Thurgau:

Auch im Kanton Thurgau startet der Unterricht am Montag nach dem normalen Stundenplan. Auf Aktivitäten mit viel Kontakt wird aber verzichtet. Die Schülerinnen und Schüler sollen in ihren eigenen Klassen bleiben. Statt des Schwimmunterrichts wird es normalen Sportunterricht geben. Eltern und andere Erwachsene sollen sich so wenig wie möglich auf dem Schulareal aufhalten. Erwachsene und Kinder, die zu einer Risikogruppe gehören, sowie Kinder, deren Eltern zu einer Risikogruppe gehören, können auf Grundlage eines ärztlichen Attests zuhause bleiben. Schulreisen und Exkursionen in die nähere Umgebung sind möglich, sofern der öffentliche Verkehr nicht benutzt wird. Prüfungen wird es erst nach den Pfingstferien wieder geben.

Appenzell Ausserrhoden:

In den Schulen im Kanton Appenzell Ausserrhoden wird am Montag wieder nach dem normalen Stundenplan unterrichtet. Für alle Schülerinnen und Schüler gilt die Schulpflicht. Die jeweilige Schulleitung entscheidet, was für Personen, die einer Risikogruppe angehören, möglich ist. Kann eine Lehrperson den Präsenzunterricht nicht durchführen, unterrichtet sie weiterhin im Fernunterricht. Gesunde Personen, die mit einer Person aus der Risikogruppe zusammenleben, werden zusätzlich sensibilisiert. In den vergangenen Tagen haben die Schulen entsprechende Massnahmen umgesetzt. Schüler und Lehrpersonen müssen sich strikt an die Hygieneregeln halten. Die Abstands- und Versammlungsvorschriften werden dem Alter der Lernenden und der Situation angepasst. Auch sind die Schutzmassnahmen zur Verhinderung einer Verbreitung des Virus immer wieder Thema im Unterricht.

Appenzell Innerrhoden:

Auch in Appenzell Innerrhoden steht eine Rückkehr zum regulären Schulbetrieb bevor. Die Schulhäuser und Klassenzimmer stehen bis zu den Sommerferien immer bereits 15 Minuten vor Schulbeginn offen, damit sich die Kinder direkt in ihr Schulzimmer begeben und Schüleransammlungen vermieden werden können. Zwischen Erwachsenen und Kindern soll die Abstandsregel eingehalten werden. Die Kinder unter sich können sich in den Klassen, auf dem Schulweg und auf dem Pausenplatz möglichst normal bewegen. Der Handhygiene der Kinder soll bei den Lavabos in den Schulzimmern mit Flüssigseife-Spendern und Papier Einweg-Handtüchern die nötige Beachtung geschenkt werden. Die Klassenzimmer werden regelmässig und ausgiebig gelüftet. Bis zu den Sommerferien wird auf Lager, Schulreisen und Exkursionen verzichtet. Der Sport- und der Schwimmunterricht an externen Standorten mit Benützung des Schulbusses findet nicht statt.

veröffentlicht: 7. Mai 2020 15:51
aktualisiert: 7. Mai 2020 16:00
Quelle: FM1Today

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