Prämien 2023

So stark steigen die Prämien im FM1-Land

27.09.2022, 16:23 Uhr
· Online seit 27.09.2022, 15:01 Uhr
In den Ostschweizer Kantonen liegt der Anstieg der Krankenkassenprämien überall über dem Schweizer Durchschnitt. Am stärksten fallen die Ausschläge in Appenzell Ausser- und Innerrhoden aus. Dort werden allerdings vergleichsweise tiefe Prämienbeträge erhöht.
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Für die ganze Schweiz werden die Krankenversicherer die Durchschnittsprämien für Erwachsene um 6,6 Prozent erhöhen. Begründet wird der Anstieg mit der Covid-19-Pandemie sowie mit einem Nachholeffekt: In den letzten beiden Jahren seien die verrechneten Prämien nicht kostendeckend gewesen, teilte der Bund am Dienstag mit.

In den Kantonen St.Gallen und Thurgau liegt der Anstieg leicht über dem Schweizer Schnitt: Für St.Gallen hat der Bund bei den Prämien für Erwachsene einen Anstieg um 6,9 und für den Thurgau um 7,1 Prozent berechnet. Auch im Kanton Graubünden steigen die Prämien nächstes Jahr beträchtlich und leicht über dem nationalen Durchschnitt. Die mittlere Prämie über alle Alterklassen wächst um 6,8 Prozent auf 294 Franken.

Innerrhoden mit grösstem Anstieg

Markant ist vor allem die Erhöhung in Appenzell Innerrhoden: Dort werden die Prämien für Erwachsene im nächsten Jahr um 9,5 Prozent angehoben, das ist der grösste Sprung aller Kantone. Die Standeskommission relativiert: Auch nach diesem Anstieg lägen die Prämienbeträge schweizweit «mit Abstand am tiefsten», heisst es in der Mitteilung vom Dienstag.

Der Anstieg hänge zu einem grossen Teil mit den vergangenen und erwarteten Gesundheitskosten zusammen. Weitere Gründe seien eine höheren Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen wie auch der medizinische Fortschritt, der die Kosten tendenziell steigen lasse. Die Standeskommission gehe davon aus, «dass der Prämienanstieg in den folgenden Jahren wieder gemässigter ausfallen wird».

Tiefere Beträge in der Ostschweiz

Zahlen des Bundes zeigen die Höhe der durchschnittlichen Prämienbeträge in der Ostschweiz: Nimmt man die mittleren Prämien für Erwachsene, müssen im kommenden Jahr in Innerrhoden monatlich 280.90 Franken bezahlt werden. In Ausserrhoden werden es laut Berechnungen des Bundes 343.30 Franken sein. Im Kanton St.Gallen sind es 351.90 Franken und im Thurgau 354.30 Franken, im Kanton Graubünden 340 Franken. Zum Vergleich: Für die ganze Schweiz wurden 397.20 Franken berechnet.

Dabei handelt sich allerdings um Durchschnittswerte. Sie können sich von den tatsächlichen Prämien stark unterscheiden, die die einzelnen Krankenversicherer im kommenden Jahr verlangen werden.

Ähnlich wie in Innerrhoden ist die Entwicklung in Appenzell Ausserrhoden. Die Prämien für Erwachsene werden um 8,2 Prozent erhöht. Die Steigerung erfolge von einem tiefen Niveau aus, erklärte Gesundheitschef Yves Noël Balmer (SP) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die mittlere Prämie liege betragsmässig immer noch 14 Prozent unter dem Schweizer Durchschnitt.

Wie in anderen Kantonen ist auch in Ausserrhoden der Nachholeffekt spürbar: Zwar seien die kostenintensiven spitalstationären Leistungen etwas gesunken. Im Gegenzug hätten sich die ambulanten Leistungen in Spitälern und Arztpraxen stark erhöht.

(sda/mma/rr)

veröffentlicht: 27. September 2022 15:01
aktualisiert: 27. September 2022 16:23
Quelle: FM1Today

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