Skisaison

So verändern sich die Preise in den Skigebieten

11.11.2022, 06:57 Uhr
· Online seit 11.11.2022, 06:02 Uhr
Der Start der Skisaison steht vor der Tür und die Skigebiete bereiten sich langsam auf die Saison vor. Doch das ist nicht nur einfach. Trotzdem sind die Skigebiete und Bergbahnen optimistisch.
Yasmin Stamm
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Nach dem rekordwarmen Oktober kann man sich das Fahren auf kaltem Schnee kaum vorstellen. Trotzdem rückt der Winter und die damit verbundene Skisaison immer näher. Die Skigebiete zeigen sich trotzdem zuversichtlich.

Temperaturen sind essenziell

Der Verband der Schweizer Seilbahnbranche geht von einem guten Saisonstart aus. Bis Anfang Dezember solle es genug kalt sein, damit spätestens an Weihnachten alle Skigebiete öffnen können. Dabei sei aber nicht nur der natürliche Schneefall essenziell. «Auch die Temperaturen sind dazu sehr entscheidend», schreibt der Verband Seilbahnen Schweiz.

«Minustemperaturen bedeuten nicht automatisch Schneefall. Sie sind jedoch die Voraussetzung für die technische Beschneiung am Berg. Der im Vorwinter erzeugte Schnee sichert die gesamte Bündner Wintersportsaison», sagt Marcus Gschwend, Geschäftsführer der Branchenorganisation Bergbahnen Graubünden. Ohne technisch hergestellten Schnee ist eine Skisaison heutzutage kaum mehr möglich.

Falscher Ruf der Beschneiungsanlagen

Trotz des nicht nur guten Rufes sind Beschneiungsanlagen mittlerweile essenziell. Ohne technisch hergestellten Schnee sei das wirtschaftliche Risiko für touristische Skiorte mittlerweile zu hoch, sagt Gschwend. Die Beschneiung sei mit einer Vollkaskoversicherung zu vergleichen.

«Grob kann man sagen: Ein Franken Umsatz bei den Bergbahnen bedeutet weitere sechs Franken Umsatz in der Destination», so Gschwend. Zwei Drittel der touristischen Jahreswertschöpfung in Graubünden sind von den Bergbahnen induziert. Im Winter dürften es nahezu 90 Prozent sein.

Touristische Alternativen für die Gäste bietet der internationale Markt heute zahlreiche. So  würde es für die Regionen und den Kanton enorme wirtschaftliche Schäden bedeuten, wenn der Schneesport am Berg nicht gesichert wäre.

Dazu komme, dass die Technologie in den letzten Jahren grosse Fortschritte gemacht hat. «Heute benötigen die Schneeerzeuger noch 50 Prozent der Energie für die gleiche Schneemenge wie vor 20 Jahren. Es existieren bereits Schneelanzen, die ganz ohne Strom Schnee produzieren», schreibt Seilbahnen Schweiz.

Preiserhöhung fast unumgänglich

Doch wenig Schnee ist nicht das einzige, was Touristen vom Besuch fernhalten könnte. Auch die momentane Inflation und die damit verbundenen höheren Preise beschäftigt die Skigebiete.

«Steigende Strompreise sowie auch diese für Diesel und Benzin machen es nötig, die Preise für unser Skigebiet zu erhöhen», sagt Mario Bislin, Geschäftsleiter der Bergbahnen Flumserberg.

So entschied die Geschäftsleitung vom Flumserberg zusammen mit dem Verwaltungsrat, die Preise der Tageskarten um jeweils rund drei Prozent zu erhöhen. So wird die Tageskarte für Montag bis Freitag neu 65 Franken statt 63 Franken kosten.

Der Preis der Tageskarte für Samstag und Sonntag wird von 67 Franken auf 69 Franken erhöht und die Jahreskarte kostet neu 920 Franken statt 895 Franken.

«Eine komplette Belassung des Preises war nicht möglich, aber wir haben versucht die Preiserhöhung so gering wie möglich zu halten», so Bislin.

Da momentan alles viel teurer werde, wolle das Skigebiet Flumserberg die Gäste nur mit einer geringen Ticketpreiserhöhung konfrontieren und nicht noch mehr belasten. Die restlichen Mehrkosten würde das Skigebiet selbst übernehmen.

Risiko wird eingegangen

Arosa Lenzerheide und Flims-Laax-Falera nehmen beide keine Preiserhöhung vor. Stefan Reichmuth, Leiter Marketing vom Skigebiet Arosa Lenzerheide begründet diesen Entscheid mit verschiedenen Faktoren.

«Tages- und Mehrtagestickets verkaufen wir bereits seit Juli mit dynamischen Preisen im Online-Ticketshop. Der Vorverkauf der Jahreskarten ist seit Ende April abgeschlossen. Wir mussten gut abwägen, ob wir nun die Tickets für die neuen Käufer erhöhen wollen.»

Auch er meint, dass Gäste es momentan schon genug schwer hätten, da alles teurer wird. «Die Mehrkosten werden wir selbst tragen und gehen so ein gewisses Risiko ein.» Jedoch sei es für das Skigebiet zentral, dass der Gast seine Tage ohne oder wenn nur mit geringfügigen Einschränkungen geniessen könne.

Flims-Laax-Falera sagt, dass sie schon vor längerem Strom für die Jahre 2022 bis 2024 eingekauft hätten. Somit hätten sie vorgesorgt und es würde keine preisliche Veränderung geben.

Weitere Skigebiete

Das Skigebiet Pizol wird in Teilbereichen die Preise erhöhen. Einzelne Tickets wie Abos oder Schulklassen bleiben jedoch unverändert. Die Preise werden bis zu 6.5 Prozent ansteigen.

Neu kostet eine Tageskarte am Wochenende 64 Franken und unter der Woche 61 Franken. Bei schlechter Witterung kann man von Rabatten bis zu 50 Prozent rechnen.

Im Skigebiet Davos Klosters wird eine Preiserhöhung von eins bis zwei Prozent statt finden. Wie viel genau erhöht wird hängt von den verschiedenen Tickets ab. «Zum Beispiel steigt der Preis für die Tageskarte Parsenn/Jakobshorn von 78 auf 80 Franken», schreibt die Marketingabteilung Davos Klosters.

veröffentlicht: 11. November 2022 06:02
aktualisiert: 11. November 2022 06:57
Quelle: FM1Today

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