Rorschach

Späne fliegen und die ersten Kinderbauten stehen bereits

· Online seit 14.06.2020, 06:52 Uhr
Rorschach hat für Kinder eine neue Attraktion: Die Kinderbaustelle, auf der sich Kinder und deren Eltern handwerklich austoben können. Am Eröffnungstag war das Interesse gross und erste Konstruktionen nahmen schnell Form an.
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Holzbretter werden herumgetragen, der Akkubohrer läuft auf Hochtouren und die Holzspäne fliegen durch die Luft. Es wird wacker gehämmert und gebaut. Die Kinderbaustelle Rorschach eröffnete am Samstag und es standen rund 50 Leute gleich zu Beginn auf dem Platz.

«Das ist eine sehr schöne Beschäftigung für die Kinder und es ist für sie sehr spannend, einmal diese Werkzeuge ungezwungen auszuprobieren. Zuhause haben wir keine Werkstatt, hier haben sie die Möglichkeit, zu werkeln», sagt Leila Medi aus Rorschach.

Sie sagt, sie werde sicher über den Sommer öfters herkommen. Allgemein merkt man, die Begeisterung ist gross, Eltern, Göttis und Kinder freuen sich gleichermassen.

«Die Kinder haben sich mega darauf gefreut»

Noel aus Rorschach, der das erste Mal auf einer Kinderbaustelle ist, möchte ein Hundehaus bauen und hat mit seinem Vater schon das Holz dafür parat gelegt. «Es ist cool zu hämmern und zu sägen», sagt er.

«Ich war noch nie auf einer Kinderbaustelle, meine gesamte Verwandtschaft ist aber im Organisationsteam und wir haben uns auf die Eröffnung gefreut. Alles ist super organisiert. Die Kinder haben sich mega darauf gefreut und es macht ihnen grossen Spass», sagt Matthias Renn aus Haslen. Er sagt, man könne die Kinder machen lassen und das sei toll.

Bela Lüchinger, der Cousin von Renn's Kindern hat beim Aufbau geholfen und es gefällt ihm, dass nun schon die ersten Kinderbauten stehen. «Es sind alle voll dran und bauen verschiedene Dinge, das finde ich gut. Wir bauen gerade eine Hütte und langsam nimmt es Form an», sagt Bela.

«Es klang ziemlich cool»

Lirie Buschatti aus Rorschach ist mit ihren Kindern ebenfalls vor Ort. «Wir haben lange auf diesen Tag gewartet und freuen uns hier zu sein», sagt sie. Ihre Tochter freut sich darauf, etwas zu zersägen und dann zu schauen, was sie daraus machen will.

Auch Leana aus Rorschach ist das erste Mal auf einer Kinderbaustelle. «Ich habe davon gehört und es klang ziemlich cool. Ich möchte für den Garten eine Minibar bauen, falls mal Gäste kommen. Das Material dafür muss ich noch suchen», sagt Leana.

«Gute Rückmeldungen erhalten»

Dass die Kinderbaustelle überhaupt eröffnen konnte, ist dem siebenköpfigen Organsiationsteam rund um Präsident Fabian Lüchinger zu verdanken. Vorbild ist die Kinderbaustelle in Wattwil. «Wir haben sie besucht und fanden das eine lässige Sache. Wir waren der Meinung, Rorschach kann auch so etwas auf die Beine stellen und ich bin überzeugt, dass so etwas gefehlt hat», sagt Lüchinger.

Von der Idee bis zur Umsetzung dauerte es fast ein Jahr - das Team brauchte eine Baubewilligung, die sie im März erhielten. «Dann kam Corona und wir mussten mit dem Aufbau warten. Vor vier Wochen konnten wir dann aber damit beginnen», sagt Lüchinger.

Für die Eröffnung und den Betrieb der Kinderbaustelle habe man ein Schutzkonzept geschrieben. Gesamthaft dürfen jeweils 120 Personen auf der Baustelle sein. «Wir haben online gute Rückmeldungen auf das Projekt erhalten, deswegen waren wir guter Dinge, was die Eröffnung betrifft. Und das Interesse ist auf jeden Fall da», sagt er.

Baustelle vielleicht auch 2021

Die Kinderbaustelle hat jeden Mittwochnachmittag und jeden zweiten Samstag offen. Sie kann aber auch für Kindergeburtstage und für Schulklassen gemietet werden. «Dann zahlt man pro Person und Stunde einen Franken, ansonsten aber ist die Kinderbaustelle kostenlos nutzbar», sagt der Präsident.

Finanziert wird das Ganze von Sponsoren, Kanton und Stadt unterstützten das Projekt ebenfalls. Ansässige Unternehmen haben die Baustelle mit Material unterstützt. Die Bewilligung für den Betrieb ist für dieses Jahr bis in den Herbst getätigt worden. «Danach werten wir die Besucherzahlen aus und werden je nach Verlauf auch im kommenden Jahr wieder etwas organisieren», sagt Lüchinger.

«Hätte als Kind auch gern eine Baustelle gehabt»

Die ersten Rückmeldungen am Eröffnungssamstag seien gut gewesen und man finde es super, dass das Projekt aufgegleist wurde. «Für die Kinder ist es toll, Helm und Weste tragen zu können», sagt Lüchinger.

Er selbst arbeitet in einem Architekturbüro und schraubt und baut selbst gerne. «Als Kind hätte ich auch gerne eine solche Baustelle gehabt, das wäre das super gewesen», sagt Lüchinger.

Bis September darf in Rorschach also geschraubt und gehämmert werden. Blickt man in die Gesichter der Kinder, mal konzentriert, dann wieder lachend, so kann man davon ausgehen, dass sie Freude an der Kinderbaustelle haben und ihre Eltern sicher fragen, wann sie das nächste Mal kommen können.

veröffentlicht: 14. Juni 2020 06:52
aktualisiert: 14. Juni 2020 06:52
Quelle: FM1Today

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